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In Hennef fand eine Podiumsdiskussion mit vier Bundestagskandidaten statt, die von der Evangelischen Kirchengemeinde organisiert wurde. Die Besucher hatten die Möglichkeit, Themen auszuwählen, wobei die „Zukunft der Demokratie“ als meistgewähltes Thema hervorging. Elisabeth Winkelmeier-Becker von der CDU betonte, dass zwischen der Union und der AfD unüberbrückbare Gräben bestehen. Ihr Parteikollege Sebastian Hartmann von der SPD sieht hohe Hürden für ein Parteiverbot der AfD und setzt sich für einen Diskurs zwischen den demokratischen Parteien ein. Niko Gräfrath von der FDP befürwortete hingegen die Einladung von AfD-Kandidaten zu Diskussionen, um deren Opferrolle zu beenden.
Rebecca Stümper von den Grünen konnte aufgrund von Krankheit nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Gräfrath sprach sich dafür aus, dass Verbraucher selbst entscheiden sollten, welche Automobiltechnologien sie nutzen möchten. Winkelmeier-Becker bekräftigte die Unterstützung der Windkraft und forderte mehr Technologie-Offenheit in der Klimapolitik, insbesondere im Hinblick auf die Forschung zur Atomkraft. Hartmann hob die Dringlichkeit erneuerbarer Energien hervor und kritisierte die hohen Kosten des Deutschland-Tickets, während er sich für eine Kaufprämie für E-Autos und die Wiederbelebung der Klimageld-Idee aussprach.
Politische Themen im Fokus
Die Diskussion berührte auch die Außenpolitik, wobei Äußerungen von US-Präsident Donald Trump als besorgniserregend wahrgenommen wurden. Nicht behandelt wurden hingegen die Themen Rente und Sozialpolitik, Migration und Paragraf 218. Die Kirchengemeinde plant, eine Videoaufzeichnung der Podiumsdiskussion auf ihrem YouTube-Kanal „Evangelisch in Hennef“ zu veröffentlichen. Außerdem sorgten die Moderatoren für Heiterkeit, indem sie die Kandidaten dazu aufforderten, Sätze mit Namen ehemaliger Politiker zu vollenden, was zu humorvollen Antworten führte.
Zusätzlich zu dieser Diskussion fand am 11. und 12. Januar 2025 der AfD-Bundesparteitag in Riesa statt, auf dem das Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 verabschiedet wurde. Dies meldete die Seite Ruhrnachrichten, die auch die Nominierung von Alice Weidel als Kanzlerkandidatin berichtete. Das Wahlprogramm fokussiert sich auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Klimaschutz und Energiepolitik, Sicherheit und Migration sowie Bildung, Forschung und Soziales. In der Klimapolitik lehnt die AfD die aktuellen Maßnahmen und CO₂-Reduktionsstrategien ab und fordert eine Unterstützung von Kernkraft, Kohle und Gas, während Wind- und Solarenergie abgelehnt werden.
Das Wahlprogramm sieht zudem eine strengere Migrationspolitik vor und fordert unter anderem eine nationale Kontrolle über die Zuwanderung und drastische Maßnahmen gegen Kriminalität. In Bezug auf Bildung wird eine Rückkehr zu Diplom- und Magisterabschlüssen angestrebt, und die Reform des sozialen und Gesundheitssystems ist ebenfalls Teil der Agenda.