Nussknacker neu erlebt: Baltic Sea Philharmonic begeistert Lübeck!
Ein Orchester, das ohne Noten spielt und sich durch den Raum bewegt – das Baltic Sea Philharmonic hat am Montag in der Lübecker Musik- und Kongresshalle mit einer aufregenden Neuinterpretation von Tschaikowskys „Nussknacker“ begeistert. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Zuschauer waren sofort in den Bann der dynamischen Darbietung gezogen. „Die Bewegung auf der Bühne und dass die Musiker keine festen Plätze hatten, das war schön erfrischend“, schwärmte ein begeisterter Zuschauer. Ein junger Fan bemerkte: „Ich glaube, die Musiker hatten richtig Spaß – die haben sich auf der Bühne gegenseitig angelacht!“
Ein Spektakel der Sinne
Die Aufführung, die unter dem Titel „Nussknacker Spektakulär“ firmiert, wurde von Dirigent Kristjan Järvi geleitet, der das bekannte Werk als dramatische Symphonie präsentierte. Neben der Musik von Tschaikowsky spielte das Orchester auch das Klavierkonzert in a-Moll von Edvard Grieg. „Das Stück hat einen schönen Flow“, erklärte Thomas Hummel, Mitbegründer des Baltic Sea Philharmonic. „Es nimmt einen mit auf eine Reise in eine andere Sphäre.“ Die Musiker spielten anderthalb Stunden lang auswendig und zeigten damit ihr außergewöhnliches Können.
Die Inszenierung war geprägt von einer lebhaften Interaktion zwischen Dirigent und Orchester. Järvi, der mit einer Rassel in der Hand wie ein Schamane über die Bühne wirbelte, animierte das Publikum zum Mitsingen und Mitschnipsen. Die Musiker wechselten ständig ihre Positionen und schufen so eine mitreißende Atmosphäre, die perfekt zu einem Ballett passte. „Für die Orchestermitglieder ist das immer so eine Art Insel, hier anzukommen und auf eine ganz andere Art zu musizieren“, sagte Hummel.
Adventskonzerte und mehr
Das Konzert in Lübeck war Teil der Adventskonzerte des Schleswig-Holstein Musik Festivals. In den kommenden Tagen stehen zwei weitere Abende mit dem Tölzer Knabenchor auf dem Programm, der am 10. Dezember in Rendsburg und am 11. Dezember in Meldorf auftritt. Der Chor, der 1956 gegründet wurde und zum Immateriellen Kulturerbe Bayerns zählt, wird das Publikum mit einer musikalischen Weltreise in die Weihnachtszeit entführen, die traditionelle Weisen aus verschiedenen Ländern umfasst.