Das Klinikum Osnabrück hat sein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) für Hämatologie und Onkologie erweitert. Im Rahmen dieser Erweiterung wurde ein Team von drei „Onko-Coaches“ etabliert, bestehend aus Petra Huesmann, Erolina Kryeziu und Pauline Wiesner. Diese Fachkräfte unterstützen Krebserkrankte in der „Oralen Tumortherapie“ bei der Einnahme von tumorwirksamen Medikamenten. Die Hauptziele sind eine ständige Ansprechbarkeit der qualifizierten Fachpersonen während des gesamten Therapieverlaufs sowie eine bessere Patientenbetreuung.
Die Onko-Coaches, die eine spezielle Fortbildung zur Zusatzqualifikation absolviert haben, sind seit Ende des vergangenen Jahres im Einsatz. Sie bieten zwei feste Termine pro Woche für eine „Orale Therapiesprechstunde“ an, in denen Patienten Fragen zur Medikamenteneinnahme, unerwünschten Wirkungen, Ernährung sowie Verhaltensweisen stellen können. Darüber hinaus koordinieren die Coaches auch Termine für Untersuchungen und Arztkontakte. Die korrekte Einnahme der Medikamente ist entscheidend für deren Wirksamkeit, weshalb die wöchentlich gut angenommenen Sprechstunden häufig Themen wie die richtige Einnahme und unerwünschte Wirkungen wie Übelkeit behandeln.
Optimierung der Patientenversorgung
Nach dem ersten Arztgespräch fühlen sich viele Krebspatienten überfordert und verlassen das Gespräch oft ohne ein vollständiges Verständnis der Informationen, wie Patientcoach.de berichtet. Etwa 60 % der Patienten haben weiteren Klärungsbedarf. Ein aktives Verständnis ist jedoch wichtig, um eine fehlerhafte oder mangelhafte Medikation zu vermeiden.
Dr. med. Manfred Welslau hat ein Betreuungssystem namens Patienten Coach (OnkoCoach) entwickelt, das die Versorgung krebskranker Patienten optimieren soll. Das System konzentriert sich auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten während der Behandlung und beinhaltet eine interaktive Begleitung durch geschulte Pflegekräfte. Diese Coaches unterstützen die Patienten in Ergänzung zum behandelnden Arzt und bieten strukturierte, bedarfsorientierte Termine an. Themen wie Ernährung, Bewegung, soziale Aspekte und emotionale Unterstützung werden angesprochen, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Therapie-Adhärenz zu gewährleisten.
