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Ostsee-Hochwasser: Alarmstufe rot für Küstenstädte in MV!

Am 3. April 2025 berichtete die Ostsee-Zeitung über die aktuellen Pegelstände der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wurden verschiedene Messstationen in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald aufgeführt. Im Artikel wurden auch die Begriffe „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) erklärt. Der Wert für MNW in Warnemünde beträgt 407 cm, während MHW bei 617 cm liegt, wobei beide Werte im Zeitraum vom 1. November 2010 bis 31. Oktober 2020 ermittelt wurden.

Zusätzlich wurde der höchste Hochwasserstand (HHW) in Warnemünde mit 770 cm, gemessen am 13. November 1872, erwähnt, sowie der niedrigste Wasserstand (NNW) mit 332 cm, der am 18. Oktober 1967 registriert wurde.

Sturmfluten und Warnsysteme

Die Sturmflut-Klassen an der deutschen Ostseeküste wurden erklärt. Eine Sturmflut liegt zwischen 1,00 und 1,25 m über dem mittleren Wasserstand, während eine sehr schwere Sturmflut über 2,00 m liegt. Warnungen bei Hochwasser erfolgen durch Hochwasserzentralen, Bund, Länder, Kreise, Polizei oder Feuerwehr. Dabei kommen verschiedene Warnkanäle wie Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten, Warn-Apps, Social Media und digitale Werbetafeln zum Einsatz.

In einem anderen Bericht erläuterte das Umweltbundesamt die Entwicklung der Hochwasserstände an der Nord- und Ostsee. Demnach zeigen die höchsten Hochwasserstände an sechs Pegeln zyklische Verläufe mit Phasen steigender und sinkender Sturmflutwasserstände. Sturmfluten werden in Küstengebieten als große Naturgefahr wahrgenommen, die durch starken Wind in auflandiger Richtung entstehen.

Besonders an der Ostseeküste sind Wasserstände ab 1 m über dem mittleren Wasserstand als Sturmflut zu definieren. Historisch betrachtet wurde die schwerste Sturmflut der südwestlichen Ostsee am 13./14. November 1872 verzeichnet, die 271 Todesopfer forderte. Die letzten schweren Sturmfluten, wie die im Oktober, verursachten Schäden von 56 Millionen Euro in der Stadt Sassnitz. Der Finanzbedarf für die Infrastrukturwiederherstellung beläuft sich dort auf etwa 42 Millionen Euro.

Das Risiko folgenschwerer Überschwemmungen hängt von Faktoren wie Windintensität, Küstenbeschaffenheit und Hochwasserschutzmaßnahmen ab. Der Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel könnte künftig zu höheren Sturmflutwasserständen führen, auch wenn die Anzahl der Sturmfluten nicht zwangsläufig zunimmt.