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Die Zahl der tödlichen Schüsse durch Polizeibeamte in Deutschland hat im Jahr 2024 ein alarmierendes Niveau erreicht. Laut einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur starben bundesweit 22 Menschen durch Schusswaffengebrauch der Polizei, was die höchste Zahl in den letzten 25 Jahren darstellt, wie PZ News berichtet.
Ein bedeutender Vorfall fand am Silvesternachmittag in Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) statt, als ein 38-Jähriger einen Bagger übernahm und während einer einstündigen Verfolgungsjagd mehrere Polizisten verletzte. Die Auseinandersetzung endete tödlich, als der Mann von der Polizei erschossen wurde. Die Mehrheit der tödlichen Schüsse fiel in Situationen mit Personen, die sich in psychischen Ausnahmesituationen befanden oder bereits in Behandlung wegen psychischer Erkrankungen waren.
Vergleich mit Vergangenheit und weitere Vorfälle
Die Statistiken zeigen einen signifikanten Anstieg der tödlichen Schüsse im Vergleich zu den Vorjahren. Im Jahr 2023 gab es zehn Tote, 11 Tote im Jahr 2022 und acht im Jahr 2021. Die Zahlen aus 1999, als 19 Menschen durch Polizeigewalt getötet wurden, sind die letzten, die mit den aktuellen Werten vergleichbar sind. Zudem gibt es Berichte über mehrere Vorfälle, in denen die Opfer mit Messern oder anderen Waffen auf die Polizisten zugegangen sind.
Ein bemerkenswerter Fall betrifft eine 31-Jährige, die in einem Münchner Supermarkt erschossen wurde, nachdem sie mit einem Messer auf die Beamten losging. Wie Stern berichtet, war sie zuvor psychisch erkrankt und hatte mehrere Vorstrafen wegen Betäubungsmitteldelikten. Ein weiterer tödlicher Vorfall ereignete sich in Schwalmstadt, wo eine 20-Jährige starb, nachdem sie eine Waffe auf die Polizeibeamten richtete.
Erwähnenswert ist auch der Fall einer besonders gewaltsamen Auseinandersetzung in Mannheim, bei der ein Polizeibeamter einen 31-Jährigen erschoss, als dieser mit einer Machete auf ihn zukam. Die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen den Beamten ein. Die erhöhte Zahl an Einsätzen mit tödlichem Ausgang führte zu Forderungen nach besseren Identifikationsmöglichkeiten für psychische Erkrankungen bei Polizeieinsätzen.