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Preiserhöhung bei Kitaessen: Warum zahlen Eltern jetzt mehr?

Dresden. In der dampfigen Küche von Vielfaltmenü in Kesselsdorf brodelt es bereits am Vormittag: Bernd Fleischer, der Küchenleiter, zaubert täglich rund 14.000 Mahlzeiten, die fast ausschließlich an Schulen und Kitas in der Region geliefert werden. Der Duft von frisch gekochtem Rinderbraten und Petersiliensoße erfüllt die Luft, während die Vorbereitungen für das große Essensaufkommen in vollem Gange sind. Ein kleiner Teil der Speisen geht auch an Senioreneinrichtungen und Asylheime.

Doch die Freude über die frisch zubereiteten Gerichte wird von einem drängenden Thema überschattet: Die Preise für Schul- und Kitaessen steigen! Warum? Die Antwort ist komplex: Die Mehrwertsteuer wurde zum Jahresbeginn wieder auf das ursprüngliche Niveau angehoben, und auch die steigenden Löhne und die Inflation tragen ihren Teil dazu bei. Markus Grube, Geschäftsführer von Vielfaltmenü, erklärt, dass die Kosten für die Verpflegung in den Einrichtungen stark variieren. In manchen Kitas zahlen Eltern für ein Mittagessen unter vier Euro, während in anderen über fünf Euro fällig werden. Ein Beispiel: In der Kita Fidelio-F.-Finke-Straße kostet das Essen 5,03 Euro, während es in der Kita Mobile nur 3,80 Euro kostet.

Preisschwankungen und ihre Ursachen

Die Unterschiede in den Preisen sind nicht nur auf die Mehrwertsteuer zurückzuführen, sondern auch auf die Art der Dienstleistung, die die Kitas in Anspruch nehmen. Einrichtungen, die zusätzlich zum Essen auch Serviceleistungen benötigen, zahlen eine höhere Steuer von 19 Prozent. Grube vergleicht die Preisgestaltung mit dem Kauf eines Autos: „Die Preise sind zwischen den Einrichtungen einfach nicht vergleichbar“, sagt er. „Es macht einen riesigen Unterschied, ob eine Kita nur das Essen bekommt oder ob sie auch Serviceleistungen in Anspruch nimmt.“ Zudem spielen Faktoren wie die Entfernung zur Küche und die Art der Zubereitung eine Rolle.

Die Preisentwicklung bleibt spannend: Während einige Kitas zum Jahreswechsel die Preise anheben müssen, haben andere bereits im Frühjahr Anpassungen vorgenommen. Grube warnt vor einer Kettenreaktion, die durch steigende Kosten und Inflation ausgelöst wird. „Wir würden das gerne vermeiden“, sagt er, „aber wir kompensieren noch immer langsam erst die Inflation.“ Ein Appell an die Politik: „Studierendenwerke können ihre Essen steuerfrei anbieten. Ich verstehe nicht, wieso das an Schulen und in Kitas anders ist.“

NAG Redaktion

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