
Der Immobilienmarkt in Deutschland zeigt signifikante Veränderungen, die sich in den Preisen für Wohnungen niederschlagen. Laut [IFW Kiel](https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/greix-stadtviertel-2024/) zahlten Käufer zuletzt eine Preisprämie von 1110 Euro pro Quadratmeter für Wohnungen in Innenstadtlagen. Während des Preisaufschwungs von 2012 bis zum ersten Quartal 2022 betrug diese Prämie noch 1220 Euro pro Quadratmeter. In den letzten Jahren sind die Preise in beliebten Städten gesunken, was nicht nur Käufer, sondern auch Immobilienexperten auf den Plan ruft.
In Hamburg fielen die Wohnungspreise in den innenstädtischen Bereichen seit 2022 um 17,8 Prozent, während in den Außenbezirken ein Rückgang von 11,8 Prozent zu verzeichnen ist. Düsseldorf verzeichnete ebenfalls einen signifikanten Preisverfall in zentralen Lagen von 17,5 Prozent, was über 5 Prozentpunkte stärker ist als der Rückgang in nicht-zentralen Gebieten mit 12,4 Prozent. Jonas Zdrzalek, Immobilienexperte am IfW Kiel, weist auf eine Zögerlichkeit der Käufer hin, die im Zusammenhang mit veränderten Wohnansprüchen und Pendelbewegungen während der Homeoffice-Zeit stehen könnte.
Regionale Preisveränderungen und Ursachen
Die aktuellen Entwicklungen in den Immobilienpreisen sind nicht isoliert, sondern spiegeln einen weiteren Trend wider, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/immobilien-imobilienpreise-regionen-preisverfall-baupreise-baukosten-100.html) berichtet. Im dritten Quartal 2023 sind die Immobilienpreise in Deutschland insgesamt gesunken. Eigentumswohnungen fielen laut dem „German Real Estate Index“ („Greix“) von Juli bis September um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wobei regionale Unterschiede deutlich werden: In Erfurt gab es einen Rückgang von 9,1 Prozent, während in Städten wie Chemnitz und Potsdam Preissteigerungen von 5,2 Prozent bzw. 4,2 Prozent verzeichnet wurden.
Im Jahr 2023 sehen wir einen Preisverfall, der im Vergleich zu den Höchstständen Mitte 2022 signifikant ist: In Düsseldorf betrug der Rückgang 17 Prozent, in Stuttgart 15 Prozent und in Berlin 6 Prozent. Der durchschnittliche Preisverfall für Eigentumswohnungen in 18 betrachteten Städten liegt bei rund 10 Prozent im Vergleich zu den Boomzeiten. Hauptursachen für diesen Preisverfall sind Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank, gestiegene Bau- und Sanierungskosten sowie Unsicherheiten bezüglich energetischer Sanierungsanforderungen.
Der Markt für Mehrfamilienhäuser und Einfamilienhäuser zeigt ähnliche Tendenzen: Preise sanken im gleichen Zeitraum um 5,9 Prozent und 3,2 Prozent. Zudem sind die Verkäufe in allen Marktsegmenten im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel gesunken, was einen noch dramatischeren Rückgang im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 von etwa der Hälfte darstellt. Das IfW Köln warnt, dass die sinkende Nachfrage negative Auswirkungen auf das Neubaugeschäft und die Konjunktur haben könnte, weil Deutschland dringend neuen Wohnraum benötigt, um für Fachkräfte attraktiv zu bleiben.