
Am 31. März 2025 stehen die juristischen Konsequenzen für Ausschreitungen, die zu Silvester in Berlin stattfanden, im Fokus. In einem groß angelegten Einsatz durchsuchten 150 Polizisten neun Wohnungen in Schöneberg und Neukölln. Ziel dieser Durchsuchungen war es, die Verantwortlichen für die verheerenden Kugelbombenexplosionen zu finden, die zahlreiche Verletzte und erheblichen Sachschaden verursachten.
Die Explosionen führten zu mehreren Verletzten, sieben beschädigten Gebäuden und 36 unbewohnbaren Wohnungen. Im Zentrum eines bevorstehenden Prozesses steht der 23-jährige Atallah Younes. Ihm wird vorgeworfen, am 31. Dezember 2024 eine Feuerwerksrakete in eine Wohnung in der Neuköllner Weserstraße geschossen zu haben. Diese durchschlug ein Fenster im dritten Obergeschoss und explodierte im Schlafzimmer. Durch die brennenden Überreste wurde Mobiliar beschädigt, während ein Wohnungsinhaber ein mögliches Feuer verhinderte.
Prozessbeginn und Anklagepunkte
Der Prozess gegen Younes beginnt am 2. April, mit insgesamt vier geplanten Terminen. Ein Urteil könnte am 16. April fallen. Younes gilt als unschuldig, doch die Beweislage ist erdrückend. Besonders aufsehenerregend ist, dass er ein Video der Tat auf Social Media veröffentlichte, das innerhalb von 36 Stunden über 6 Millionen Aufrufe erzielte. Die Anklagepunkte beinhalten versuchte schwere Brandstiftung, versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Nach seiner Festnahme am 4. Januar am Flughafen BER, wo er versuchte, nach Jordanien zu fliegen, befindet sich Younes in Untersuchungshaft wegen Fluchtgefahr. Vor seiner Verhaftung hatte er jedoch angegeben, als Tourist in Deutschland zu sein. Bisher äußerte er sich nicht zu den Vorwürfen. Ein Video, das vor seiner Festnahme aufgenommen wurde, zeigt ihn bei einem Gespräch mit der betroffenen Familie, in dem er um Vergebung bittet. Der Wohnungseigentümer ist ein kurdischer Libanese, und das Gespräch zwischen den beiden könnte durch einen Friedensrichter vermittelt worden sein.
Hintergrund zu Kugelbombenexplosionen
Die Silvesternacht war geprägt von verheerenden Ausschreitungen, bei denen der Begriff „Kugelbomben“ häufig fiel, wie auch in Berichten über die Vorfälle zu lesen ist. In Berlin kam es an Silvester zu Dutzenden Verletzten, und die Verwendung von Kugelbomben – illegalem Großfeuerwerk – zieht strenge gesetzliche Bestimmungen nach sich. Der Erwerb und Einsatz dieser Feuerwerkskörper durch Privatpersonen ist in Deutschland verboten. Kugelbomben, die aus einer kugelförmigen Hülle mit pyrotechnischen Mischungen bestehen, gelangen oft illegal über Polen und Tschechien in private Hände. Unsachgemäßer Gebrauch führt häufig zu schweren Verletzungen oder tödlichen Unfällen, wobei mehrere Personen an Silvester mit schweren Verletzungen im Unfallkrankenhaus Berlin eingeliefert wurden. Eine Kliniksprecherin bezeichnete die Situation als „Horror“ und wies auf die extreme Sprengkraft dieser illegalen Feuerwerkskörper hin.