Deutschland

Rauchverbot am Ostseestrand: Kippenmüll deutlich gesunken!

In Eckernförde ist das Thema Abfallvermeidung am Strand zunehmend in den Fokus geraten. Zigarettenkippen sind hier die häufigsten Müllfunde, wie [kn-online.de](https://www.kn-online.de/lokales/rendsburg-eckernfoerde/rauchverbot-am-strand-an-der-ostsee-keiner-ist-deshalb-extra-patrouille-gelaufen-3H4QUZSS6NA65NHCGR5AMOHWNI.html) berichtete. Beim internationalen Coastal Cleanup Day wurden bis vor drei Jahren jährlich rund 4000 Zigarettenkippen an nur einem Vormittag gesammelt. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wurde 2022 ein Rauchverbot am Strand von der Eckernförde Touristik und Marketing GmbH (ETMG) eingeführt.

Das Rauchverbot entstand zunächst aufgrund von Beschwerden von Eltern, die den Zustand der Spielplätze am Strand bemängelten. Das Ziel des Verbots ist es, das Abfallaufkommen zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität für Gäste zu verbessern. Zigarettenkippen enthalten viele giftige Chemikalien und stellen eine Gesundheitsgefahr für Kinder dar, während sie für Tiere sogar tödlich sein können. Darüber hinaus sind Zigarettenfilter aus Celluloseacetat, einem Kunststoff, der nicht abbaubar ist und somit in den Lebenszyklus von Meeresbewohnern eingreift.

Wirksames Rauchverbot

Nach der Einführung des Rauchverbots sank die Zahl der gesammelt Kippen erheblich. So wurden 2023 nur noch 1300 Kippen und im darauffolgenden Jahr 2360 Kippen aufgefunden. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 50 Prozent, obwohl das Rauchverbot nicht aktiv durchgesetzt wurde. Schilder am Strand weisen die Besucher auf das Verbot hin und scheinen dabei wirksam zu sein. Eckernförde hebt sich als das einzige Ostseebad mit einem umfassenden Rauchverbot am gesamten Kurstrand hervor, lediglich in den gastronomischen Freibereichen sind Ausnahmen erlaubt.

In anderen Regionen gibt es unterschiedliche Ansätze: In Schwedeneck wurden 2023 Raucherzonen an den Stränden eingerichtet, während in Strande keine Rauchverbote bestehen; hier werden stattdessen kostenlose Strandaschenbecher über Automaten angeboten.

Zigarettenstummel als häufigster Müll

Die Problematik rund um Zigarettenstummel ist jedoch nicht lokal begrenzt. Dies belegen auch Erkenntnisse von [noaa.gov](https://blog.marinedebris.noaa.gov/index.php/no-butts-about-it-cigarettes-are-most-common-debris). Zigarettenstummel sind der häufigste Abfalltyp bei Aufräumaktionen und wurden seit über 25 Jahren am meisten gesammelt. Im Jahr 2017 alleine fanden sich über 2,4 Millionen Zigarettenstummel an Aufräumstandorten während des internationalen Coastal Cleanup. Trotz eines sinkenden Konsums in den USA bleibt die Anzahl der Zigarettenstummel in Ozeanen und großen Seen konstant.

Es wird festgestellt, dass viele Menschen Zigarettenstummel nach wie vor als akzeptable Form von Müll betrachten, was die Problematik verstärkt. Zudem sind Zigarettenfilter schwer biologisch abbaubar und zerfallen lediglich in kleinere Teile, verschwinden aber nicht. Die Herausforderungen bei der Entsorgung von Zigarettenstummeln führen zu einer nachhaltigen Belastung der Umwelt.