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Die Rentenversorgung in Deutschland ist ein zentrales Thema, das sowohl die finanzielle Sicherheit der älteren Generationen als auch die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern betrifft. Laut Informationen von Mainpost hängt der Renteneintritt in Deutschland vom Geburtsjahr und den geleisteten Beitragsjahren ab. Versicherte haben unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, bereits mit 63 Jahren in Rente zu gehen. Menschen mit bestimmten Krankheiten oder Schwerbehinderungen können ebenfalls früher in den Ruhestand eintreten. Ab dem Alter von 55 Jahren steht zudem die Möglichkeit der Altersteilzeit offen.
Ein wichtiges Thema ist die finanzielle Absicherung im Alter. Die durchschnittliche Bruttoaltersrente für 2022 betrug 1.550 Euro, wobei Männer im Schnitt 1.728 Euro und Frauen 1.316 Euro pro Monat erhielten. Diese Zahlen spiegeln einen Anstieg von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wider. Es ist jedoch zu beachten, dass nur wenige Menschen eine Rente von 2.000 Euro erhalten. Die unterschiedlichen Erwerbsbiografien von Frauen und Männern führen dazu, dass Frauen oft weniger arbeiten, um familiäre Verpflichtungen zu erfüllen, was sich negativ auf ihre Rentenhöhe auswirkt.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Aktuelle Daten aus dem Jahr 2023 zeigen, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt 440 Euro weniger Altersrente erhalten als Männer. Während die durchschnittliche Altersrente für Frauen etwa 908 Euro beträgt, beläuft sich der Betrag für Männer auf 1.348 Euro. Dies ergibt eine Rentenlücke von 33 Prozentpunkten zwischen den Geschlechtern. Bei den Neuzugängen in die Altersrente zeigt sich eine geringere Lücke von 28 Prozentpunkten, was 358 Euro entspricht, wie WSI berichtet.
Die Unterschiede zeigen sich auch bei Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit: Frauen erhalten hier 983 Euro, während Männer 971 Euro beziehen. Bei Hinterbliebenenrenten ist die Lücke noch ausgeprägter; Witwenrenten sind fast doppelt so hoch wie Witwerrenten, was zu einer Rentenlücke von 45 Prozentpunkten führt. Besonders auffällig ist die Situation in Ost- und Westdeutschland: Frauen in Ostdeutschland erhalten durchschnittlich 198 Euro weniger als Männer, während die Rentenlücke in Westdeutschland 38 Prozentpunkte beträgt. Bei den 2023 neu in Altersrente gehenden Frauen in Ostdeutschland sind die Beträge jedoch nah beieinander, mit nur 65 Euro Unterschied.
Die Unterschiede in der Rentenhöhe resultieren aus den unterschiedlichen Erwerbsbiografien von Männern und Frauen. Frauen unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit häufiger und arbeiten oft in Teilzeit. Zudem haben Frauen über 65 Jahre ein höheres Risiko für Altersarmut, das bei 20 Prozent liegt, während es bei Männern nur 16 Prozent beträgt.