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Am 29. Januar 2025 wurde bekannt, dass die Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig eine Projektvereinbarung zur Erhöhung der Trinkwasserversorgungssicherheit geschlossen haben. Diese Vereinbarung sieht die geplante Errichtung eines gemeinsamen Hochbehälters „Ahrtal-Süd“ in Löhndorf (Stadt Sinzig) vor. Der Wasserversorgungs-Zweckverband Maifeld-Eifel trat am 11. Dezember 2024 dem Projekt bei und unterzeichnete die Vereinbarung.
Die Erweiterung soll die verfügbare Wassermenge im Notfall erhöhen und die Leistungsfähigkeit der beteiligten Städte verbessern. Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) unterstützt dieses Projekt mit einer dreistufigen Projektförderung. Diese Fördermittel beinhalten Ingenieurhonorare sowie Baukosten für den Hochbehälter, den Leitungsbau und die Wasserwerksanlagen. Der Stadtrat Sinzig stimmte am 28. November 2024 dem Beitritt des Wasserversorgungszweckverbands zu, während der Stadtrat Bad Neuenahr-Ahrweiler dies am 16. Dezember 2024 tat. Der Bau und Betrieb des Hochbehälters unterliegt dem Aufgabenbereich der Stadtwerke Sinzig.
Forschungsprojekte im Ahrtal
In einem weiteren Zusammenhang berichtete das MKUEM über den Wiederaufbau im Ahrtal. Dieser umfasst mehrere Großprojekte, darunter den Neubau der Kläranlage in Sinzig sowie die Wiederherstellung der Haupttrinkwasserleitung und die Neumodellierung einer Engstelle im Unterlauf der Ahr. Umwelt- und Klimaschutzministerin Katrin Eder übergab Förderbescheide in Höhe von 25,1 Millionen Euro. Cornelia Weigand, Landrätin im Kreis Ahrweiler, hob die Bedeutung dieser Projekte für einen nachhaltigen und resilienten Wiederaufbau hervor.
Eine Stützwand an der Heimersheimer Engstelle soll den Wasserstand bei einem 100-jährlichen Hochwasser um bis zu 1,10 Meter senken. Diese Maßnahmen sichern die Wasserversorgung in den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr. Die neue Kläranlage wird an hochwassersicherer Stelle erbaut und erfordert Investitionen von über 130 Millionen Euro. Zudem wird die neue Kläranlage mit einer vierten Reinigungsstufe ausgestattet und soll weitgehend energieneutral arbeiten. Die Trinkwassertransportleitung (Tallinie) wird über 27 Kilometer neu verlegt, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Das Projekt umfasst außerdem die Verlegung von Abwasserdruckleitungen und Leerrohren für Breitbandkabel, wobei die gesamte Trinkwasserversorgung bis Ende 2025 hochwasserresilient wiederhergestellt sein soll.
Eine gefährliche Engstelle bei Heppingen/Heimersheim, die während der Flut im Jahr 2021 für Rückstau sorgte, wird ebenfalls beseitigt. Eine neue Stützwand wird errichtet, um der Ahr mehr Raum zu geben und den Hochwasserschutz zu verbessern. Darüber hinaus wird die Elektrifizierung der Bahnstrecke durch die Neumodellierung unterstützt. Die voraussichtlichen Bau- und Planungskosten für die Engstelle belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro. Katrin Eder betonte, dass der Wiederaufbau im Ahrtal hochwasserresilient und klimafreundlich gestaltet werden soll.