Schüler in Winnweiler diskutieren über Armut und Gewalt in Familien
In Winnweiler, im Donnersbergkreis, haben sich rund 130 Schülerinnen und Schüler des Wilhelm-Erb-Gymnasiums und der Albert-Schweitzer-Realschule plus mit einem brisanten Thema auseinandergesetzt: Armut und Gewalt in der Familie. Bei einer Filmvorführung des ARD-Spielfilms „Ein Mann seiner Klasse“, der die Kindheit des Autors Christian Baron thematisiert, erlebten die Jugendlichen hautnah, wie schockierend solche Lebensrealitäten sein können. Die Szenen, in denen ein Mann seine schwangere Frau misshandelt, ließen die Schüler verstummen und sorgten für eine gespannte Atmosphäre im Festhaus.
Emotionale Reaktionen der Schüler
Die emotionalen Reaktionen der Schüler waren überwältigend. Einige hielten sich erschrocken die Hände vor den Mund, während andere von den Bildern so betroffen waren, dass sie den Saal verlassen mussten. „Ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut“, berichtete eine Schülerin, die die brutalen Szenen nicht vergessen kann. Der Film hat die Jugendlichen zum Nachdenken angeregt und die Realität von Gewalt und Armut in den Fokus gerückt.
Talkrunde mit einem Betroffenen
Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine Talkrunde statt, in der Schüler und Pädagogen über die Themen Armut und Gewalt diskutierten. Der ehemalige Schulsozialarbeiter Sven Weingarth, der selbst mit einem gewalttätigen Stiefvater aufgewachsen ist, teilte seine Erfahrungen und ermutigte die Jugendlichen, sich in ähnlichen Situationen Hilfe zu suchen. Er betonte, dass Kinder und Jugendliche keine Verantwortung für das Verhalten ihrer gewalttätigen Eltern tragen sollten. Diese Botschaft fand großen Anklang und regte die Schüler dazu an, über ihre eigenen Erfahrungen nachzudenken.