
Fahrräder spielen eine entscheidende Rolle für die Mobilität der Zukunft, jedoch zeigen Umfragen, dass die Zufriedenheit von Radfahrern in der Westpfalz niedrig ist. Insbesondere in den Städten Pirmasens, Kaiserslautern und Zweibrücken fühlen sich Radfahrer häufig gestresst. Ursachen hierfür sind unter anderem ein zu geringer Abstand von Autofahrern sowie fehlende oder zu schmale Radwege. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben Städte und Kreise in der Westpfalz Pläne zur Verbesserung der Radverkehrsbedingungen entwickelt, wie SWR Aktuell berichtet.
Im Rahmen des „Mobilitätsplans Klima+ 2030“ in Kaiserslautern werden kontinuierliche Maßnahmen zur Verbesserung der Radfahrbedingungen umgesetzt. Zu den Projekten zählen die Umverteilung des Straßenraums zugunsten der Radfahrer, die Schaffung neuer Fahrradabstellanlagen an Schulen sowie die Einführung von mehr Fahrradschutzstreifen und Grünpfeilen an Ampeln. Außerdem ist die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer geplant. Auf der agenda stehen auch Maßnahmen zur Breiterlegung der Trippstadter Straße sowie die Planung von Radstreifen in der Burgstraße und Parkstraße.
Geplante Projekte in der Region
Der Kreis Kaiserslautern setzt ebenfalls Maßnahmen zur Förderung des Alltagsradverkehrs um, darunter den Bau des Bachbahnradweges zur besseren Anbindung. Im Kreis Kusel fordert der ADFC bessere Radverbindungen und sichere Wege, wozu unter anderem die Teilsanierung des Glan-Blies-Radweges und die Sanierung des Fritz-Wunderlich-Radwegs gehören.
In Pirmasens wird daran gearbeitet, das Radfahren im Alltag attraktiver zu gestalten. Geplant sind Maßnahmen wie der Ausbau von Radwegen und die Verbesserung der Abstellmöglichkeiten sowie die Prüfung der Öffnung weiterer Einbahnstraßen für Radfahrer. Ebenso strebt die Stadt Zweibrücken Neugestaltungen von Straßen an, um die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern. Dazu zählen Umbaumaßnahmen in der Steinhauser Straße sowie der Ausbau von Radwegen in der Zweibrücker Allee und Kohlenhofstraße.
Zusätzlich hat der Kreis Südwestpfalz ein umfassendes Radverkehrskonzept mit rund 900 Projekten zur Verbesserung der Radinfrastruktur in Planung. Die Ziele des Konzeptes sind durchgehende Radverbindungen, eine Anbindung an angrenzende Kreise und die sichere Erreichbarkeit von Zielen. Schließlich richtet sich der Fokus des Donnersbergkreises auf die Entwicklung zur Radfahrregion mit dem Ausbau von Radverbindungen sowie der Förderung von Radverkehrsprojekten.
Der ADFC hat in einer Jahresbilanz zur Fahrradfreundlichkeit in Deutschland kritisiert, dass echte Fortschritte für die Verkehrswende vorrangig in Städten und Regionen sichtbar sind. Zudem fehlt es an einem Rückenwind des Bundes für den Radverkehr, da das aktuelle Straßenverkehrsgesetz (StVG) den Autoverkehr priorisiert. Der ADFC fordert daher eine Reform des StVG unter dem Motto „Gute Straßen für alle“, um die Umsetzung von Radverkehrsmaßnahmen zu erleichtern, wie die ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider betont. Beispiele für vorherige Fortschritte in anderen Städten sind Initiativen wie die Pop-up-Bikelane in Hamburg und die „Superblocks“ in Darmstadt und Leipzig, die zur Entlastung von Wohnvierteln vom Autoverkehr beitragen sollen. Auch in Bremen wurde ein Netz von Fahrradstraßen zur ersten Fahrradzone Deutschlands verbunden, wo Fahrräder Vorrang haben, was die Relevanz solcher Initiativen unterstreicht.