Mayen-Koblenz

Eltern im Stau: Zu Fuß zur Schule ist der neue Trend für Kinder!

Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Dies hat jedoch negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und die Entwicklung der Kinder. Konflikte und gefährliche Situationen an Grundschulen treten häufig auf, insbesondere durch das unüberlegte Verhalten der Eltern, die häufig auf dem Gehweg halten, um ihre Kinder abzuliefern. Dies versperrt den Weg für andere Kinder und führt zu gefährlichen Momenten, wenn beispielsweise Autotüren plötzlich geöffnet werden oder Fahrzeuge schnell fahren, wie die Borkener Zeitung berichtete.

Um dem entgegenzuwirken, fördern verschiedene Schulen in Rheinland-Pfalz das Zu-Fuß-Gehen zur Schule. Die rheinland-pfälzische Umwelt- und Mobilitätsministerin Katrin Eder hebt die gesundheitlichen Vorteile und den positiven Einfluss auf das Klima hervor. Drei Schulen wurden vom ADAC für ihre Initiativen zur Förderung von Bewegung, sicheren Schulwegen und gesunder Ernährung ausgezeichnet. Dazu zählt die Grundschule Heddesdorfer Berg in Neuwied, die Eltern ermutigt, den Schulweg ohne Auto auszuprobieren. Ziel ist es, dass Kinder sicherer, selbstständiger und gesünder zur Schule gelangen.

Fördermaßnahmen zur Unterstützung der Schüler

Die Grundschule Heddesdorfer Berg setzt unter anderem auf Stempelkarten und gelbe Fußspuren, um die Kinder zu motivieren. Auch die Goethe-Grundschule in Höhr-Grenzhausen bietet aktive Pausen und Sportangebote an, sowie ein Belohnungssystem für Kinder, die zu Fuß zur Schule kommen. Ähnlich integriert die Grund- und Ganztagsschule Ochtendung „Gute-Laune-Tanz“ und Waldtage in den Schulalltag, um die Schüler zu motivieren.

In einer ADAC-Umfrage aus dem Frühjahr 2023 wurde festgestellt, dass 22% der Schulkinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Viele Eltern sehen die Gefahr, die von diesen „Elterntaxis“ ausgeht, denn 59% der befragten Eltern berichten von gefährlichen Verkehrssituationen. Dennoch gibt es alternative Lösungen, wie Elternhaltestellen, die nicht nur den Verkehrsfluss entlasten, sondern auch positive Effekte auf die Entwicklung selbstständiger Verkehrsteilnehmer haben können. Der ADAC empfiehlt, Kinder möglichst früh und altersgerecht an den Straßenverkehr heranzuführen, um das Risikobewusstsein und die Verkehrssicherheit zu fördern.

Zu den Vorschlägen zur Verbesserung der Verkehrssituation gehört, dass Schulwegpläne mit empfohlenen Wegen und Verhaltenstipps für viele Schulen verfügbar sind. Auch der „Walking-Bus“, bei dem Kinder gemeinsam zur Schule gehen, kann eine sichere und soziale Lösung darstellen, wie ADAC berichtet.