
Die jüngste Installation einer Messstation auf dem Kalmit, dem höchsten Berg im Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz, könnte wertvolle Daten liefern, sofern Nordkorea künftig erneut Atomwaffentests durchführt. Die temporäre Einrichtung befindet sich im Keller des Wetterturms und ist dafür ausgelegt, Erschütterungen zu erfassen, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden, darunter Erdbeben, Sprengungen oder Atomtests.
Der Zylinder zur Aufzeichnung von Vibrationen ist ein wichtiger Bestandteil eines internationalen Netzwerks von Messstationen, welches von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) überwacht wird. Peter Gaebler von der BGR weist darauf hin, dass Atomtests als große Sprengungen klassifiziert sind und die neue Messstation nach dem Auslaufen einer früheren Station, die 2021 stillgelegt wurde, diese Art von Daten erfassen kann. Der letzte bekannte Atomwaffentest von Nordkorea fand 2017 statt, dabei waren Erschütterungen messbar.
Relevanz der Messstation
Die Messstation auf dem Kalmit hat eine besondere Bedeutung, sollte es zu künftigen Atomtests in Nordkorea kommen. Laut Berichten befürchteten US- und südkoreanische Geheimdienste im Oktober 2024 einen siebten unterirdischen Atomtest. Wenn dieser stattfinden sollte, könnten die Geräte im Pfälzerwald die entsprechenden Erschütterungen registrieren. Die ruhige Lage des Berges macht ihn zu einem optimalen Standort für die Installation des Geräts, welches unter anderem Erdbeben und Atombombentests überwacht.
Die offizielle Unterstützung für den Atomteststopp-Vertrag, der solche Testaktivitäten regeln soll, fehlt bisher, was die ständige Bedrohung durch mögliche atomare Aktivitäten unterstreicht. In der aktuellen politischen Lage, in der Russland neue Angriffe in der Ukraine vorbereitet und Nordkorea als möglicher Unterstützer identifiziert wird, bleibt die Überwachung von atomaren Erschütterungen von großer Bedeutung.