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Energiekrise im Wahlkreis! Kandidaten streiten über Atomkraft und Öko-Zukunft

Im Wahlkreis Pirmasens ist die Diskussion über den Atomausstieg und den Ausbau erneuerbarer Energien neu entbrannt. Bei einem RHEINPFALZ-Wahlforum, das in der IGS Thaleischweiler-Fröschen stattfand, hatten Schüler die Gelegenheit, Fragen an die Direktkandidaten zu richten. Dabei standen die Bezahlbarkeit von Energie und der Ausbau erneuerbarer Energien im Mittelpunkt und die Meinungen der Direktkandidaten gingen dabei weit auseinander, wie Rheinpfalz berichtete.

Die Debatte um die Energiezukunft Deutschlands spiegelt sich auch in der breiteren Öffentlichkeit wider. Laut einer Analyse von Telepolis ist die deutsche Bevölkerung gespalten in der Frage der Energieversorgung. Es gibt sowohl einen Wunsch nach Atomkraft als auch nach einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien. Gemeinsame Sorgen der Bürger sind die Angst vor steigenden Energiepreisen sowie die Unsicherheit über die Energiezukunft im Kontext des voranschreitenden Atomausstiegs und möglicher Rückkehr zur Kernenergie.

Gesellschaftliche Meinungen und Umfragen

Ein internationaler Bericht der IAEA zeigt, dass die Kernenergie weltweit im Aufschwung ist, mit einer Rekordproduktion von Atomstrom, die im Jahr 2023 erwartet wird. Eine Umfrage von Infratest dimap aus April 2023 ergab, dass 59% der Befragten gegen die Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke sind. Der Atomausstieg wurde am 15. April 2023 vollzogen, und Unterstützung dafür gab es nur von einem Drittel der Bevölkerung.

Die Mehrheit der Befragten, insbesondere aus der Unions- und AfD-Wählerschaft, lehnt den Atomausstieg ab. Viele Bürger sehen die Kernenergie als eine wichtige CO2-arme Brückentechnologie und glauben, dass Reaktoren sicher und zuverlässig sind, was für die Versorgungssicherheit entscheidend ist. Kritiker hingegen weisen auf die Risiken der Technologie, die ungeklärten Entsorgungsfragen und hohe Kosten hin.

Jüngste Umfragen zeigen außerdem, dass 76% der Deutschen eine stärkere Nutzung von Solarenergie befürworten, während 70% Windkraft und 66% Wasserstoff aus Ökostrom unterstützen. Nur 29% der Bevölkerung halten die Kernenergie für bedeutend zur Sicherung der Energieversorgung. Gas und Kohle erhalten sogar noch weniger Zustimmung.

Insgesamt zeigt sich, dass die Mehrheit der Deutschen eine Zukunft in erneuerbaren Energien sieht. Die Hauptsorge bleibt jedoch, dass die Übergangsphase zu erneuerbaren Technologien zu Versorgungsengpässen und steigenden Preisen führen könnte, was durch die Verknappung von Gas und Öl infolge geopolitischer Spannungen weiter verstärkt wurde.