Rheinland-Pfalz: Jugend-Alkoholvergiftungen sinken um 19 Prozent!
In Rheinland-Pfalz gibt es einen erfreulichen Rückgang bei den jugendlichen Komatrinkern. Im Jahr 2023 wurden 518 Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung in Krankenhäuser eingeliefert, was einem Rückgang von etwa 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Daten stammen von der DAK-Gesundheit und basieren auf den aktuellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes. Besonders bemerkenswert ist, dass die Zahl der männlichen Rauschtrinker um 27 Prozent gesenkt werden konnte, während bei den Mädchen ein Rückgang von 10 Prozent verzeichnet wurde, wie [Stern.de](https://www.stern.de/gesellschaft/regional/rheinland-pfalz-saarland/alkoholmissbrauch–weniger-jugendliche-komatrinker-landen-in-krankenhaeusern-35232446.html) berichtete.
Die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen zeigt ebenfalls positive Entwicklungen. Bei den Jungen in dieser Gruppe sank die Zahl der Komatrinker um 25 Prozent, während bei den Mädchen ein Rückgang von rund 10 Prozent zu beobachten ist. Rainer Lange, der Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz, äußerte sich optimistisch: „Nach einem besorgniserregenden Anstieg im Vorjahr ist nun erfreulicherweise wieder ein rückläufiger Trend bei betroffenen Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen.“ Dennoch bleibt die Situation kritisch, da viele Jugendliche weiterhin exzessiv Alkohol konsumieren.
Erfolgreiche Präventionskampagnen
Die DAK-Gesundheit führt den Rückgang auch auf erfolgreiche Präventionsmaßnahmen zurück. Besonders die Kampagne „bunt statt blau“, die im Januar erneut gestartet wird, hat sich als wirksam erwiesen. Diese Initiative, die nun ins 16. Jahr geht, ermutigt Schüler dazu, Plakate zum Thema Rauschtrinken zu gestalten und somit ein Bewusstsein für verantwortungsvollen Alkoholkonsum zu schaffen. „Wir sehen, dass solche Aktionen Früchte tragen und das Trinkverhalten von Jugendlichen positiv beeinflussen können“, so Lange weiter.
Die Zahlen sind zwar ermutigend, aber die DAK-Gesundheit warnt, dass die Problematik des Alkoholmissbrauchs unter Jugendlichen noch lange nicht gelöst ist. Trotz der positiven Trends bleibt die Herausforderung bestehen, das Bewusstsein für die Gefahren des übermäßigen Alkoholkonsums weiter zu schärfen. Die DAK-Gesundheit betont, dass es wichtig ist, die Aufklärungsarbeit fortzusetzen und Jugendliche zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu bewegen, um die Zahl der Komatrinker weiter zu senken.
Gesellschaftliche Verantwortung und Ausblick
Die Diskussion um den Umgang mit Alkohol in der Gesellschaft wird auch weiterhin geführt. In Rheinland-Pfalz wird das Jugendschutzgesetz von 1952 auf den Prüfstand gestellt, und es gibt Überlegungen zu einem Konzept des „begleiteten Trinkens“. Dies könnte bedeuten, dass Jugendliche in einem kontrollierten Rahmen, beispielsweise im Familienkreis, Alkohol konsumieren dürfen. Doch Experten warnen davor, dies zu verharmlosen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen entwickeln werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Jugend vor den Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu schützen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Bemühungen um Aufklärung und Prävention erste Erfolge zeigen. Die gesunkenen Zahlen sind ein positives Zeichen, doch die Arbeit ist noch lange nicht getan. Die DAK-Gesundheit und andere Institutionen müssen weiterhin aktiv bleiben, um die Jugend in Rheinland-Pfalz vor den Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu schützen und ein gesundes Trinkverhalten zu fördern.