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Rheinland-Pfalz trauert: Bernhard Vogel verstorben – Ein Leben für Bildung!

Bernhard Vogel, der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, ist am 2. März 2025 im Alter von 92 Jahren verstorben. Sein Tod hat in der Landespolitik eine Welle der Betroffenheit ausgelöst. Rheinland-Pfalz plant, zu Ehren des Verstorbenen einen Staatsakt abzuhalten. In Speyer, wo Vogel Ehrenbürger war und lebte, wird ein Kondolenzbuch im Historischen Rathaus ausgelegt, das am 4. März 2025 eröffnet wird. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler würdigte in einer Stellungnahme Vogels Engagement für die demokratischen Werte und seinen Dialogansatz.

Die Beisetzung von Bernhard Vogel erfolgt im engsten Familienkreis in München. Politikwissenschaftler Uwe Jun hebt hervor, dass Vogel entscheidend für die Gründung der Universität Trier war. Er war von 1967 bis 1970 Kultusminister von Rheinland-Pfalz und trat in dieser Zeit für die Schaffung einer zweiten Universität im Land ein, um dem Mangel an gut ausgebildeten Akademikern, insbesondere Lehrern, entgegenzuwirken.

Vogels Engagement für die Bildung

Bernhard Vogel spielte eine zentrale Rolle bei der Gründung der Universität Trier, die 1970 ins Leben gerufen wurde. Diese Gründung markiert die schnellste Universitätsgründung in Deutschland. Der Bedarf an einer neuen Universität ergab sich, da die bereits existierende Hochschule in Mainz überfüllt war und die Anzahl der Abiturienten stetig anstieg. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, die im Jahr 1970 gegründet wurde, und die alte Universität, die 1798 unter französischer Besatzung aufgelöst wurde, können als Teil von Vogels Erbe betrachtet werden.

Vogel wurde im Mai 1967 Kultusminister und erhielt den Auftrag, die neue Universität zu schaffen. Inspiriert durch das französische Modell, beschloss die Landesregierung im Juli 1969, die „Doppeluniversität“ Trier-Kaiserslautern zu gründen. Am 15. Oktober 1970 fanden die ersten Vorlesungen an beiden Standorten statt. Zu Beginn hatte die neue Universität 356 Studierende sowie 31 Professoren, was den Grundstein für eine erfolgreiche akademische Laufbahn in Rheinland-Pfalz legte.

Der Landtag beschloss im Dezember 1974 das Gesetz zur Errichtung der Universitäten Trier und Kaiserslautern, das am 1. Januar 1975 in Kraft trat. Während Vogels Zeit im Amt zeigte sich bereits, dass die Standorte Trier und Kaiserslautern, trotz ihrer politischen Einheit in der Gründung, ein reges Eigenleben führten und schließlich 1975 zu eigenständigen Universitäten wurden.