
In der Nacht auf den 1. Mai gab es in Kandel einen humorvollen Streich der Feuerwehr. Unter der Leitung von Alexander Dietz wurde im Schwanenweiher ein Boot mit Puppen entdeckt. Eine der Puppen stellte Alexander Dietz selbst dar, während die andere Jürgen Stephany, den Wehrleiter der Feuerwehr Wörth, symbolisierte. Über den Puppen schwebte eine Sprechblase mit einem gereimten Text, der die Zusammenarbeit der Feuerwehren lobte. Dieser Streich spielt auf die Hochwasserlage des vergangenen Jahres an, bei der die Feuerwehr Kandel Wörth Unterstützung mit Material und Sandsäcken leistete.
Der humorvolle Streich reiht sich in eine Tradition ein. Im vergangenen Jahr wurde vor dem Feuerwehrhaus in Maximiliansau ein umgebauter Pkw als „Drehleiter“ präsentiert. Auch die Feuerwehr Wörth hatte zuvor geplant, einen Streich in Richtung Kandel zu veranstalten, wurde jedoch von der kreativen Idee aus Kandel übertroffen. Alexander Dietz äußerte sich positiv über den Streich und betonte die gute Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren.
Extreme Wetterbedingungen in der Region
Am Freitagabend wurden die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Kandel aufgrund von Gewittern und Starkregen in Alarmbereitschaft versetzt. Die B427 zwischen Winden und Minfeld war gesperrt, da die Kanalisation die plötzlich eintreffenden Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Bereits gegen 18:30 Uhr gingen die ersten Notrufe aus Freckenfeld ein, wo Straßen überflutet waren. Die Gewitterlinie zog von Westen über Kandel und betraf besonders die Orte Freckenfeld, Minfeld und Winden im Kreis Germersheim.
In Winden fielen innerhalb von etwa 1,5 Stunden rund 85 Liter Regen pro Quadratmeter, während in Germersheim etwa 20 Liter registriert wurden. In einigen Gegenden stieg der Wasserstand über einen Meter an. Ein Bewohner aus Minfeld berichtete von 20 cm Wasser in seinem Keller und erhielt Unterstützung von Nachbarn und Familie beim Abpumpen. Diese Szenen erinnerten an ein ähnliches Unwetter, das vor 8 Jahren die Region heimsuchte. Die spezielle Topografie in Winden führt dazu, dass Oberflächenwasser auf Wohnbebauung zuläuft. Ein Starkregenkonzept zur Verbesserung des Schutzes wird derzeit noch umgesetzt.
Die am stärksten betroffenen Bereiche waren die Bahnhofstraße und Hauptstraße in Winden. Zur Kontrolle der Überflutungen stellte die Feuerwehr Wörth Sandsäcke bereit. Ingesamt waren sieben Feuerwehren an über 30 Einsatzstellen mit 21 Fahrzeugen und 85 Wehrangehörigen im Einsatz bis in die frühen Morgenstunden. Die Einsatzleitung lobte die koordinierte Hilfe sowohl der Feuerwehren als auch privater Helfer. Über die genauen Schäden, die durch das Unwetter entstanden sind, gibt es bisher keine Informationen. Die B427 ist mittlerweile wieder befahrbar.