
Donald Trump wird am 20. Januar 2025 als 47. Präsident der USA ins Amt eingeführt. In Rheinland-Pfalz könnten unruhigere Zeiten bevorstehen, da Trump im Wahlkampf neue Zölle angekündigt hat, die insbesondere die Weinbranche betreffen könnten. Ein Teilabzug von US-Soldaten aus der Region ist ebenfalls denkbar, was die lokale Wirtschaft stark treffen könnte. Ministerpräsident Alexander Schweitzer äußert, dass sich das Verhältnis der USA zu vielen Staaten verändern könnte und eine engere Zusammenarbeit mit europäischen Nachbarn erforderlich sein wird.
Rheinland-Pfalz hat traditionell enge Beziehungen zu den USA, die als robust beschrieben werden. BASF, der größte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz mit über 13.000 Mitarbeitern in den USA, plant, die Schritte der neuen US-Administration abzuwarten. Daimler Truck hebt die Notwendigkeit verlässlicher politischer Rahmenbedingungen hervor und plant, die Beziehungen zur neuen US-Regierung auszubauen. Die Weinbranche in Rheinland-Pfalz litt bereits während Trumps erster Amtszeit unter erhöhten Zöllen, die 2019 auf deutschen Wein in den USA eingeführt wurden. Im Jahr 2023 gingen etwa 10 Prozent der Exporte aus Rheinland-Pfalz in die USA hinein.
Implikationen für die lokale Wirtschaft
Das Abwarten auf die Entwicklungen unter Trump führt dazu, dass Unternehmen Alternativen prüfen, wie zum Beispiel den Markteinstieg in Afrika und Asien oder die Verlagerung von Produktionsstätten in die USA. Trump hat persönliche Wurzeln in der Pfalz, da seine Vorfahren aus Kallstadt stammen, und besuchte 2018 sowie 2019 den US-Stützpunkt Ramstein, der sich in der Nähe von Kallstadt befindet.
Ein gesonderter Besuch Trumps in Rheinland-Pfalz wird nicht ausgeschlossen, möglicherweise im Zusammenhang mit dem Bau eines neuen US-Krankenhauses in Weilerbach, dessen Eröffnung für 2027 geplant ist. Ministerpräsident Schweitzer betont, dass politische Wechsel in den USA Veränderungen mit sich bringen, mit denen Rheinland-Pfalz umgehen muss. Amerika-Experte John Constance von der Atlantischen Akademie in Kaiserslautern äußerte sich zur US-Militärpräsenz in der Westpfalz unter Trump und erwartet keine großen Veränderungen im US-Militär. Die Air Base Ramstein bleibt für die USA wichtig.
Ein Abzug von Truppen könnte jedoch die lokale Wirtschaft stark beeinträchtigen, da amerikanische Militärangehörige jährlich etwa zwei Milliarden US-Dollar in die Region bringen. Der Verlust dieser Gelder wäre problematisch für die strukturschwache Region Westpfalz. Constance führt aus, dass trotz der Unsicherheiten bei Trump derzeit keine Abzüge einzelner Einheiten erwartbar sind, warnt jedoch davor, dass man bei Trump nie sicher sein kann. Die Bundesregierung müsse sich auf einen raueren Ton aus Washington einstellen, was im Gegensatz zur freundlichen Art der Biden-Administration stehe.
Besondere Beachtung gilt zudem der Möglichkeit, dass höhere Zölle auf Importe aus Deutschland und der EU regionale Unternehmen betreffen könnten. Constance glaubt, dass regionale Firmen sich anpassen müssen, aber nicht zwingend bankrott gehen werden.