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Zukunft der Bahn: Hanau erhebt Stimme für Barrierefreiheit und Lärmschutz!

In einem Schienenverkehrstreffen der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern Ende Januar diskutierten Vertreter aus Politik, Verwaltung, Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn über die Zukunft der Schieneninfrastruktur in der Region. Ziel der Veranstaltung war es, die Mobilität und Lebensqualität in Hanau sowie im Main-Kinzig-Kreis zu verbessern. Dr. Klaus Vornhusen von der Deutschen Bahn und weitere Projektverantwortliche stellten dabei sowohl regionale als auch überregionale Projekte vor.

Zu den wichtigsten vorgestellten Projekten gehören der Ausbau und die Neubaustrecke zwischen Hanau und Gelnhausen sowie die Elektrifizierung der Niddertalbahn, auch bekannt als Stockheimer Lieschen. Zudem wurde die Nordmainische S-Bahn und die Zukunft des ICE-Halts in Hanau thematisiert. Ergänzend wurden Baumaßnahmen in Frankfurt für den Fernbahntunnel angesprochen.

Baumaßnahmen und Barrierefreiheit

Ein zentrales Anliegen ist die Sanierung der Bahnhöfe im Main-Kinzig-Kreis, wobei insbesondere die Barrierefreiheit im Fokus steht. Geplante Baumaßnahmen sollen ab 2027 starten und umfassen den barrierefreien Umbau von Bahnhöfen an der Strecke Hanau-Gelnhausen-Fulda. Die Bahnhöfe Bad Soden-Salmünster und Steinau sollen von diesen Umbaumaßnahmen besonders profitieren.

Die vorgesehenen Erneuerungsmaßnahmen beinhalten unter anderem die Erhöhung der Mittelbahnsteige für einen barrierefreien Zugang sowie die Installation neuer Aufzugsanlagen. Auch die Hausbahnsteige an den Empfangsgebäuden werden erneuert und erhöht. Diese Veranstaltungen dienen nicht nur als Informationsplattform, sondern auch als Impulsgeber für eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Akteure.

Zusätzlich wurde im Rahmen eines Gesprächs zwischen der Kreisspitze und Vertretern der Deutschen Bahn im Landratsamt Gelnhausen über den geplanten Ausbau der Kinzigtalstrecke diskutiert. Hauptziele sind die Nachrüstung von Lärmschutz und der barrierefreie Ausbau der Bahnhöfe. Der Landkreis fordert, dass die Deutsche Bahn die „Variante acht“ für den Ausbau der Strecke zwischen Würzburg, Hanau und Fulda prüft, eine Variante, die von Bürgerinitiativen in die Diskussion eingebracht wurde.

Die Deutsche Bahn zeigte sich offen für die Nachrüstung von Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bestandsstrecke und betrachtet die Barrierefreiheit als Kernforderung des Main-Kinzig-Kreises. Laut Landrat Thorsten Stolz und Erster Kreisbeigeordneter Susanne Simmler wird die Wirtschaftlichkeit des Projekts als untergeordnete Rolle betrachtet, wobei die Erwartungen an die Ausbauvariante mit den geringsten Auswirkungen auf die Wohn- und Lebensqualität hoch sind.

Die Finanzierung und Umsetzung der geforderten Maßnahmen hängen letztlich von einer politischen Entscheidung des Deutschen Bundestages ab. Eine neue Bedarfsplanumsetzungsvereinbarung zwischen Bund und Deutscher Bahn soll als Grundlage für die übergesetzlichen Forderungen dienen. Landrat Stolz sieht in dieser Regelung eine hoffnungsvolle und realistische Chance und betont die wichtige Rolle der örtlichen Bundestagsabgeordneten bei der Überzeugungsarbeit in Berlin.