
In Luckenwalde fanden sich am Montag Dutzende Mitarbeiter von Rosenbauer zu einer „Pausenaktion mit Biss“ zusammen. Die Angestellten fordern eine Erhöhung ihrer Löhne sowie eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 40 auf 38 Stunden. Hintergrund dieser Forderungen ist der auslaufende Tarifvertrag, der Ende März endet. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat streben für die kommenden Monate eine Lohnsteigerung von 5,1 Prozent sowie Verbesserungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld an.
Langfristig wird zudem eine Angleichung der Löhne an die Vergütungen der westdeutschen Rosenbauer-Werke gefordert. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende, Benjamin Schmoll, weist auf die Notwendigkeit hin, eine Perspektive mit der Geschäftsführung zu schaffen. Besonders wichtig ist den Mitarbeitern, dass die vorgeschlagenen Erhöhungen auch positive Auswirkungen auf ihre Renten haben, um Altersarmut zu vermeiden. Allerdings äußerte sich Dayana Bräunert, Geschäftsführerin von Rosenbauer, kritisch zur Montags-Aktion. Sie betont, dass Fortschritte in den Gesprächen erzielt wurden, nennt jedoch kein konkretes Gegenangebot, sondern bestätigt lediglich die Bereitschaft zu Lohnerhöhungen und Anpassungen bei der Wochenarbeitszeit.
Tarifverhandlungen und -ergebnisse
Die Diskussion über Lohnerhöhungen kommt nicht von ungefähr. Am 20. März 2024 wurden die Mitglieder von Rosenbauer Deutschland zur Abstimmung über ein historisches Tarifergebnis eingeladen. Diese Versammlung fand in dem traditionsreichen Gebäude „Goldene 33“ in Luckenwalde statt. In diesem Rahmen wurde ein Angebot der Geschäftsführung präsentiert, das eine Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro in drei Raten sowie eine Gesamterhöhung der Entgelte um 11 % umfasst. Konkret sehen die Erhöhungen vor, dass die Entgelte ab dem 01. April 2024 um 4 %, ab dem 01. Oktober 2024 um 4,5 % und schließlich ab dem 01. Januar 2025 um 2,5 % angehoben werden.
Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 12 Monate, und es wurde vereinbart, über eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich zu verhandeln, mit dem Ziel, diese zum 01. April 2025 einzuführen. Benjamin Schmoll von der Verhandlungskommission unterstreicht die Einheit und Unterstützung der Mitarbeiter während der Verhandlungen. Nach drei Monaten ohne Warnstreiks aufgrund einer bestehenden Friedenspflicht zwischen den Tarifverhandlungen wird nun die Zustimmung der Mitglieder eingeholt, gefolgt von der Verschriftlichung der Tarifverträge.