
Peter Brill, 71 Jahre alt, leitet seit elf Jahren eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen in Merzig. Kurz vor Weihnachten hat eine Teilnehmerin ihm gesteckt, dass sie seit vielen Jahren an Depressionen leidet. Diese ehrlichen Geständnisse empfindet Brill als Stolz und Bestärkung für sein ehrenamtliches Engagement.
In der Selbsthilfegruppe wird der Gesundheitszustand der Mitglieder durch ein einfaches Farbsystem dargestellt: Rot signalisiert, dass hilfe notwendig ist, Gelb zeigt an, dass es einem Mitglied nicht besonders gut geht, während Grün bedeutet, dass alles in Ordnung ist. Dieses System fördert den offenen Austausch und das gegenseitige Verständnis innerhalb der Gruppe.
Die Bedeutung von Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen sind ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen, wie [deutsche-depressionshilfe.de](https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/selbsthilfegruppen) berichtet. Diese Gruppen bieten einen Raum für Betroffene, sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Probleme haben, häufig ohne professionelle Anleitung. Sie ergänzen die medikamentöse und psychotherapeutische Behandlung von Depressionen und ermöglichen den Mitgliedern, über ihre Erkrankungen sowie Erfahrungen in Bezug auf Behandlungsmöglichkeiten und -erfolge zu sprechen.
Darüber hinaus bieten Selbsthilfegruppen Halt, Unterstützung, Mut und Trost. Durch gemeinsame Aktivitäten können die Teilnehmer auch die häufige Antriebslosigkeit, die mit Depressionen einhergeht, überwinden und so die soziale Teilhabe fördern. Besonders in schwierigen Phasen empfinden viele Betroffene jedoch wenig Motivation, an solchen Gruppen teilzunehmen. Selbsthilfegruppen richten sich vor allem an Personen, die außerhalb akuter Krisen Unterstützung suchen. In größeren Städten stehen vielfältige Angebote zur Verfügung, da viele Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen neue Mitglieder willkommen heißen und auch bei der Gründung neuer Gruppen unterstützen.