
Die Gemeinde Thomasberg hat eine Initiative gestartet, um den kostengünstigen Eigenheimbau im Ortsteil zu fördern. Insgesamt stehen 8 Baurechtsgründe mit Parzellengrößen von 600 bis 900 Quadratmetern zur Verfügung. Diese Maßnahme richtet sich insbesondere an Jungfamilien, die in der Region sesshaft werden möchten.
Der Fokus der Initiative liegt darauf, die finanziellen Belastungen beim Start ins Eigenheim zu minimieren. Durch den Wegfall der Kosten für Baugrund soll der Hausbau leistbarer werden. Bürgermeister Engelbert Ringhofer betont, dass hohe Mietpreise dazu führen, dass junge Menschen vermehrt den Bau eines eigenen Hauses priorisieren.
Baurechtsgrundstücke und Wohnimmobilien in Thomasberg
Die angebotenen Grundstücke in Thomasberg sind aufgrund des Geländes nicht für großvolumigen Wohnbau geeignet. Vizebürgermeisterin Karoline Ofenböck informiert, dass im gesamten Gemeindegebiet von Thomasberg 104 Wohnungen existieren. Dabei wurden in Olbersdorf 61 Wohnungen sowie in der Lehenkreuzstraße 43 Wohnungen errichtet.
Der Wunsch nach leistbarem Wohnen wurde bereits während der Rottengespräche im Oktober geäußert. Die angeschafften Grundstücke sollen nun helfen, leistbares Wohnen in Thomasberg zu ermöglichen. Interessierte erhalten nähere Informationen zu den Baurechtsgrundstücken im Gemeindeamt Thomasberg, Markt 26, 2842 Edlitz.
Leistbares Wohnen im weiteren Kontext
In einem breiteren Kontext wird das Thema leistbares Wohnen auch in der Zivilgesellschaft und Politik intensiv behandelt. In Ballungsräumen, wo der freie Markt kein adäquates Angebot für Normalverdiener_innen geschaffen hat, stehen beispielsweise europäische Großstädte wie London, Paris und München im Fokus. Im Allgemeinen gibt es eine Zustimmung zur Verantwortung des Staates und der Gesellschaft für die Leistbarkeit des Wohnens, jedoch Uneinigkeit über konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation.
In Österreich werden drei Hauptmaßnahmen angewendet, um leistbaren Wohnraum zu schaffen: die Anwendung des Mietrechtsgesetzes (MRG) auf Altbauwohnungen, die Gestaltung des gemeinnützigen Sektors (Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz – WGG) und die Förderung des Wohnungsneubaus sowie der Wohnaussanierung, die seit 1989 in der Kompetenz der Länder liegt. Eine detaillierte Analyse dieser Themen fand im Juridikum 3/2020 statt, wo auch Vorschläge zur Verbesserung der Wohnbauförderung und Bodenpolitik diskutiert wurden, wie verlagoesterreich.at berichtet.
Zusammengefasst zeigt die Initiative der Gemeinde Thomasberg nicht nur einen konkreten Schritt in Richtung kostengünstigem Wohnen, sondern reiht sich auch in eine Vielzahl von Diskussionen und Maßnahmen auf nationaler Ebene ein, um die Wohnsituation insgesamt zu verbessern.