Wittenberg

Erster Bewerbertag in Weyhe: Kitas suchen dringend neue Fachkräfte!

Die Gemeinde Weyhe veranstaltet am Donnerstag, den 27. März, von 15 bis 17 Uhr einen Bewerbertag für ihre Kindertagesstätten. Ziel der Veranstaltung ist es, potenzielle Bewerber für die elf Kindertagesstätten der Gemeinde sowie die Kita Handstand des TuS Sudweyhe zu gewinnen. Der Fachkräftemangel in Krippen und Kindergärten stellt ein anhaltendes Problem dar, insbesondere während Krankheitswellen.

Angesprochen werden Personen, die sich für Einstiegs- und Ausbildungswege wie Zusatzkraft, Sozialpädagogischer Assistent und Erzieherin interessieren, sowie solche, die Praktika oder Freiwillige Soziale Jahre absolvieren möchten. Der Bewerbertag ist eine Premiere und resultiert aus einem Austausch im Leitungskreis der Weyher Kindertageseinrichtungen. Silke Koß, Leiterin der Kita Weyhe-Mitte, betont die Bedeutung von Teamarbeit und Chemie im Job. Aktuell sind im Kita-Bereich sieben Stellen zu besetzen.

Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung

Die Gemeinde Weyhe hat vor drei Jahren ein duales Ausbildungssystem in Bremen eingeführt, um den Erzieherberuf zu fördern. Angehende Sozialpädagogische Assistenten erhalten eine Praktikumsvergütung von 400 Euro während ihrer schulischen Ausbildung. Die Teilnahme an der Berufsinformationsbörse in Syke Ende Februar führte bereits zu ersten Anfragen.

Auf einer breiteren Ebene wurde am 21. Mai 2024 eine neue Gesamtstrategie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Kinderbetreuung vorgestellt. Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Sascha Karolin Aulepp, Vorsitzende der Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder, präsentierten in Berlin Empfehlungen, um die Situation für Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte zu verbessern und neue Fachkräfte zu gewinnen. Prognosen zeigen, dass bis 2030 in Kitas zwischen 50.000 und 90.000 Fachkräfte fehlen könnten, weshalb die Strategie rund 50 Empfehlungen zur Fachkräftegewinnung umfasst.

Diese Empfehlungen beinhalten unter anderem die Förderung von Umschulungen, vergüteten praxisintegrierten Ausbildungsmodellen und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch vergütete Fachkarrieren. Der Bund plant, sich auch nach 2024 finanziell an der Qualitätsentwicklung der Kindertagesbetreuung zu beteiligen, indem er die Länder im Rahmen des KiTa-Qualitätsgesetzes mit etwa 4 Milliarden Euro in 2023 und 2024 unterstützt.