
Am Wochenende des 18. Januar 2025 ruft das Bündnis „Chemnitz Nazifrei“ zur Gegendemo in Chemnitz, Sachsen, auf. Anlass ist der Aufmarsch der rechtsextremen Gruppierung „Freie Sachsen“, die sich anlässlich des Auftakts zur Kulturhauptstadt Chemnitz versammeln wird. In der Ankündigung wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, dass es zu einer Wiederholung der rechte Ausschreitungen von 2018 kommen könnte.
In Gesprächen mit Mara und Ferdinand von „Chemnitz Nazifrei“ wurde die Situation für den Samstag in Chemnitz thematisiert. Die Besorgnis über die bevorstehenden Ereignisse steht im Kontext der gewalttätigen Ausschreitungen, die in Chemnitz im August und September 2018 stattfanden. In diesen Vorfällen waren mehrere Menschen involviert, nachdem ein Mann bei einer Messerstecherei starb und dabei zwei weitere schwer verletzt wurden, wie [Wikipedia](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ausschreitungen_in_Chemnitz_2018) berichtet.
Rückblick auf die Ausschreitungen von 2018
Die Ausschreitungen von 2018 wurden durch eine Auseinandersetzung am Rande des Chemnitzer Stadtfestes ausgelöst. Rechte und rechtsextreme Gruppen mobilisierten daraufhin zu Demonstrationen, basierend auf Informationen über den Migrationshintergrund der mutmaßlichen Täter. Während dieser Demonstrationen kam es zu gewaltsamen Übergriffen auf Migranten, Gegendemonstranten, Polizisten, Pressevertreter und unbeteiligte Passanten.
Die sächsische Polizei unterschätzte sowohl die Größe der Demonstrationen als auch die Gewaltbereitschaft der Teilnehmer, was zu einem unzureichenden Polizeieinsatz führte. In der Folge wurden bei den ersten beiden Demonstrationstagen mindestens 20 Personen verletzt und 43 Strafanzeigen gestellt. Die Ereignisse erregten bundesweite Aufmerksamkeit und führten zu politischen Reaktionen sowie Forderungen nach härteren Maßnahmen gegen extremistische Straftäter.
Chemnitz ist seit den Vorfällen von 2018 international als Hotspot für rechtsextreme Gewalt wahrgenommen worden. Diese Entwicklung hat auch zu anhaltenden Diskursen über die Sicherheit und den Umgang mit extremistischen Gruppen in Deutschland geführt.