Dresden

Dresden in der Klemme: Tunnel statt Rohre! Sicherheit für Fußgänger gefordert

In Dresden wurde im Herbst eine provisorische Fernwärmeleitung über die Augustusbrücke verlegt, um die Wärmeversorgung auf der Neustädter Elbseite während des Winters sicherzustellen. Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem Rohre der Carolabrücke in die Elbe gestürzt waren. Mitte April informierte die Stadt, dass die Rohre länger als geplant auf der Augustusbrücke bleiben müssen, obwohl ursprünglich eine Lösung nur für den Winter angedacht war.

Die Stadt möchte zunächst die Grundsatzentscheidung zum Bau einer neuen Carolabrücke abwarten, bevor sie über eine dauerhafte Lösung und den Abriss des Provisoriums entscheidet. Der SPD-Stadtrat Stefan Engel fordert, dass Stadt und Sachsen Energie aktiv werden, da die Rohre den Fußverkehr behindern. Unterstützung erfährt er von Team Zastrow und der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND), die ebenfalls einen schnellen Abriss der Fernwärmeleitungen und den Bau eines Tunnels unter der Elbe fordern.

Forderungen und Planungen

Die GHND möchte, dass die Planungen für den Tunnel kurzfristig beginnen, um die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen. Holger Zastrow, Fraktionschef von Team Zastrow, beschreibt die Berichterstattung als „touristische Katastrophe“ und warnt vor einer langfristigen Beeinträchtigung des Stadtbildes. Sachsen Energie hat verschiedene Varianten für die Verlegung der Rohre untersucht, darunter die Integration in die neue Carolabrücke oder die Verlegung in einem Düker unter der Elbe. Die Kosten für den Bau eines Dükers werden auf über 30 Millionen Euro geschätzt, während die Brückenlösung mit weniger als 10 Millionen Euro deutlich günstiger wäre. Der Bau eines Tunnels würde voraussichtlich 1,5 bis 2 Jahre in Anspruch nehmen, wobei bei der Brückenlösung die Eingriffe in Schutzgebiete geringer sind.

Zusätzlich berichtete die Sächsische Zeitung, dass die Carolabrücke und die Hauptfernwärmeleitung am 11. September zerstört wurden, was die Wärmeversorgung für viele Dresdner und Kliniken auf der Neustädter Elbseite gefährdet. Eine provisorische Leitung wird derzeit auf der Augustusbrücke verlegt, und parallel dazu wird nach einem neuen, dauerhaften Standort gesucht. Die Bauarbeiten an den provisorischen Fernwärmeleitungen verlaufen planmäßig, und in den kommenden Wochen sollen die letzten Arbeiten am Carolaplatz abgeschlossen werden, während alle Teilstücke auf der Augustusbrücke miteinander verschweißt und verbunden werden.

Für weitere Informationen siehe [DNN](https://www.dnn.de/lokales/dresden/augustusbruecke-dresden-tunnel-statt-rohre-gefordert-32GPS5OWAFDWNFOTW7X5HDU5SQ.html) und [Sächsische.de](https://www.saechsische.de/lokales/dresden/carolabruecke-in-dresden-wo-die-neue-fernwaermeleitung-entstehen-soll-Y5DMR3I33FCY7INP7HCJ4SJ2O4.html).