
In Sachsen-Anhalt stehen viele Freibad-Betreiber vor der Herausforderung, geeignete Pächter für gastronomische Betriebe zu finden. Fünf Wochen vor dem Saisonstart ist das Waldbad Zichtau weiterhin ohne Betreiber für das „Waldbad-Café“. Nach Angaben von tagesschau.de ist die Küchenausstattung im Waldbad nicht vorhanden, was die Situation weiter erschwert. Zudem funktioniert die Heizung im Gastraum nicht, und der Gasspeicher wurde demontiert. Die Stadt Gardelegen, Eigentümerin des Waldbads, betrachtet die Küchenausstattung jedoch als Aufgabe des zukünftigen Pächters.
Um einen neuen Pächter zu finden, sucht die Stadt Gardelegen aktiv über Online-Ausschreibungen und soziale Medien. Der Förderverein des Waldbads bemüht sich ebenfalls, Publikum durch Veranstaltungen und Mundpropaganda anzuziehen. Zu den geplanten Event-Highlights zählen unter anderem ein Piratenfest, Hundeschwimmen und Trödelmärkte. Der Ortsbürgermeister Lukas Kösterke hat den Wunsch geäußert, einen Imbissbetrieb im Waldbad zu etablieren, um den Gastronomiebereich zu stärken. In ähnlicher Lage sind auch andere Freibäder, wie das Biesebad in Osterburg, wo Betreiberin Anett Lenzner von Saison zu Saison um neue Pachtverträge kämpfen muss. Auch die Einheitsgemeinde Bismark hatte ein Jahr nach einem neuen Pächter suchen müssen.
Pächtersuche in Pfaffenhofen
Ähnliche Schwierigkeiten bei der Pächterfindung zeigt die Situation in Pfaffenhofen, wo die Stadt einen neuen Betreiber für die Gastronomie im Freibad Ilmbad sucht. Laut pfaffenhofen-today.de läuft der Vertrag mit dem aktuellen Pächter zur nächsten Saison aus, weshalb der Betrieb neu ausgeschrieben wird. Die städtische Bäder-Gesellschaft, die für den Betrieb des Freibads sowie des neuen Hallenbads zuständig ist, erwartet umfassende Bewerbungen bis Ende des Jahres.
Der Gastronomiebetrieb im Freibad zieht bis zu 150.000 Gäste pro Saison an und stellt somit einen wichtigen Anziehungspunkt dar. Die Bäder-Gesellschaft wünscht sich von den Bewerbern Konzepte, die Qualität und Regionalität der Produkte berücksichtigen. So soll der Anteil an Bio-Lebensmitteln von mindestens 20 % auf mindestens 50 % erhöht werden.
Die Voraussetzungen für die Bewerbung schließen die Berechtigung zum Betrieb einer Gastronomie und die Erstellung einer attraktiven Speisekarte mit klassischen Freibad-Gerichten sowie gesunden, vegetarischen Optionen ein. Der Pachtzins wird verhandelbar sein, während die Betriebskosten separat getragen werden müssen. Das Pachtverhältnis soll anfangs für drei Jahre mit der Möglichkeit einer zwei Jahre langen Verlängerung geschlossen werden.