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Fridays for Future: Sinkt das Interesse der Bevölkerung am Klimaschutz?

Am 30. Januar 2025 wurde in einem Bericht von MDR SACHSEN-ANHALT bekanntgegeben, dass die Bewegung Fridays for Future in Halle im Vergleich zum Jahr 2019 einen geringeren Zulauf verzeichnet. Ole Horn, Sprecher von Fridays for Future Halle, äußerte sich über die Entwicklungen der vergangenen Jahre. Während der Corona-Pandemie pausierten die wöchentlichen Demonstrationen, sodass seitdem keine regelmäßigen Fridays-Demos mehr stattfinden. Stattdessen wurden ausgewählte größere Aktionen durchgeführt, wie etwa der bundesweite Klimastreik.

Die Teilnehmerzahlen bei diesen größeren Demonstrationen bewegen sich seit dem Neustart nach der Pandemie konstant zwischen 1.000 und 2.000. Das Organisationsteam von Fridays for Future Halle besteht weiterhin aus 10 bis 15 Engagierten, die regelmäßig an wöchentlichen Treffen teilnehmen. Ole Horn, der seit 2019 aktiv bei Fridays for Future ist, stellte eine hohe Frustration bei den Unterstützern fest. Viele Menschen haben das Gefühl, dass ihre Demonstrationen keine Wirkung entfalten. Horn bezeichnete es als „katastrophal“, wenn Bürger das Vertrauen in die Politik verlieren. Er sieht eine „Krisenhäufung“ als mögliche Ursache für die geringeren Teilnehmerzahlen, während Umfragen zeigen, dass das Thema Klimaschutz den Menschen weiterhin wichtig bleibt.

Globale Entwicklungen der Klima-Protestbewegung

Zusätzlich berichtet eine Analyse von Yale e360 über die breite Entwicklung der Fridays for Future-Bewegung, die 2018 mit Greta Thunbergs Protesten in Schweden begann. Diese Bewegung hat global an Einfluss gewonnen und versucht, Regierungen unter Druck zu setzen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Vor der COVID-19-Pandemie war ein Rückgang der Teilnahme bei Protesten zu beobachten, was zu einer strategischen Neuausrichtung der Bewegung führte.

Wegen der Pandemie sah sich Fridays for Future gezwungen, öffentliche Demonstrationen zu pausieren, die zuvor zentral für ihre Aktivitäten war. Greta Thunberg schlug vor, auf digitalen Aktivismus umzuschwenken, um die Dynamik der Bewegung aufrechtzuerhalten. Obwohl die Bewegung große Erfolge bei der Sensibilisierung für den Klimawandel verzeichnete, müssen die Führenden der Bewegung ihre Strategien aufgrund unzureichender staatlicher Reaktionen auf die Klimaforderungen neu überdenken. So wurde beispielsweise das Klima-Politikpaket der deutschen Regierung von Aktivisten als unzureichend kritisiert, was dazu führte, dass sich Fridays for Future Deutschland darauf konzentriert hat, nicht nur Schulstreiks zu organisieren, sondern auch direkten Einfluss auf Unternehmen auszuüben und sich stärker in Wahlkämpfe einzubringen.

Für die Zukunft der Bewegung bleibt jedoch ungewiss, wie sich die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen auf die Ressourcen und die Moral der Aktivisten auswirken werden, wie die Analyse von Yale e360 deutlich macht.