
In der Oberlausitz sind die Geburtenzahlen in den letzten Jahren deutlich gesunken. Laut einer aktuellen Erhebung erblickten etwa 3.500 Kinder im Jahr das Licht der Welt. Diese Entwicklung hat spürbare Auswirkungen auf die Geburtskliniken in der Region, die trotz des Rückgangs weiterhin stark frequentiert werden, wie [MDR.de](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/bautzen/bautzen-hoyerswerda-kamenz/geburtsstation-geburt-rueckgang-baby-krankenhaus-geschlossen-100~amp.html) berichtete.
Besonders das St. Johannes-Krankenhaus in Kamenz verzeichnete einen hohen Zulauf, was Chefarzt Pavel Rubeš auf das größere Einzugsgebiet zurückführt. Dies ist auf die Schließung von Kliniken in benachbarten Städten wie Bischofswerda, Sebnitz und Ebersbach zurückzuführen. Der Rückgang der Geburten zeigt sich auch in den offiziellen Statistiken: Nach einem Anstieg bis 2016 mit knapp 38.000 Geburten in Sachsen fiel die Zahl im Jahr 2023 auf etwa 26.000.
Schwangere Frauen schätzen individuelle Betreuung
Im Landkreis Bautzen wurden 2018 noch fast zehn Geburten pro 1.000 Einwohner registriert, während es 2022 etwa zwei weniger waren. Im Landkreis Görlitz gab es 2018 acht Geburten pro 1.000 Einwohner, 2022 waren es nur noch drei. Die schwangere Carina Zieschang hebt die individuelle Betreuung durch die Hebammen in Kamenz hervor. Das Klinikteam bietet eine Vielzahl an Dienstleistungen an, darunter Akupunktur, Rückbildungskurse und Babymassage, was zusätzliche Anforderungen an das Personal stellt.
Die Stationsleiterin Daniela Nicolaus plant weiterhin mit der gleichen Anzahl an Kolleginnen wie in den Vorjahren, während keine Stellenabbau, sondern vielmehr ein Ausbau des Services in der Kamenzer Geburtsstation vorgesehen ist. Der Einsatz von Geburtshelferinnen rund um die Uhr bleibt weiterhin notwendig.
Zusätzlich bietet das [Frauen- und Kinderzentrum im Krankenhaus Bautzen](https://www.oberlausitz-kliniken.de/kliniken-bereiche/krankenhaus-bautzen/frauenkinderzentrum-klinik-fuer-frauenheilkunde-und-geburtshilfe/) eine familienorientierte und individuelle Geburtsbegleitung für ca. 900 Geburten pro Jahr an. Seit November 2015 befindet sich die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in neuen Räumlichkeiten und gliedert sich in gynäkologische und geburtshilfliche Abteilungen. Alle Ärzte sind in beiden Bereichen ausgebildet.
Die geburtshilfliche Abteilung kooperiert eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, um risikoschwangere Frauen ab der 32. Schwangerschaftswoche optimal zu betreuen. Chefarzt Christian Liebisch und sein Team aus Oberärzten, Assistenzärzten, Hebammen und Pflegepersonal stellen sicher, dass die Betreuung modern und umfassend gestaltet wird.