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Haseloff vor Entscheidung: Bleibt der Ministerpräsident im Amt?

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) ist seit 2011 im Amt und ist damit der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands. Mit 71 Jahren hat Haseloff bisher kein Szenario für seine politische Zukunft ausgeschlossen und betont, dass die Entscheidung über seine Kandidatur ein Jahr vor der Wahl fallen wird. In Sachsen-Anhalt regiert derzeit ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Die nächste Landtagswahl wurde auf den 6. September 2026 festgelegt, wobei die Abstimmung über den Wahltermin nur eine Gegenstimme erhielt und die Fraktionen von AfD und Linken sich enthielten, wie [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/landespolitik/landtagswahl-cdu-spitzenkandidat-100.html) berichtete.

Die Alternative für Deutschland (AfD) plant, Co-Fraktionschef Ulrich Siegmund als Spitzenkandidaten für die Landtagswahl aufzustellen. Ein Parteitag der AfD soll im Mai die Spitzenkandidatur formal beschließen. In den kommenden Monaten werden die anderen Parteien ihre Spitzenkandidaten küren und Landeslisten aufstellen. Bei der SPD könnte Wissenschaftsminister Armin Willingmann als Spitzenkandidat in Betracht gezogen werden.

Interne Diskussionen innerhalb der CDU

In der CDU wird derzeit intensiv diskutiert, ob Haseloff vor der Landtagswahl 2026 Platz für den CDU-Landeschef Sven Schulze machen sollte. Einige CDU-Politiker erachten einen vorzeitigen Wechsel als sinnvolleren Ansatz im Vergleich zu einem offenen Rennen gegen die AfD. Wirtschaftsminister Sven Schulze könnte bei einem vorzeitigen Wechsel als Amtsinhaber in den Wahlkampf ziehen. Trotz dieser Diskussion äußert sich der CDU-Fraktionschef Guido Heuer zurückhaltend zu den Spekulationen über Haseloffs mögliche Kandidatur.

Die SPD-Landtagsfraktion hat Skepsis gegenüber einer vorzeitigen Staffelstabübergabe geäußert. Parlamentarischer Geschäftsführer Rüdiger Erben betont, dass im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, Haseloff zum Ministerpräsidenten zu wählen. Dieses Abkommen wurde durch einen SPD-Mitgliederentscheid abgesegnet. Erben warnte davor, dass ein vorzeitiger Wechsel nicht im Koalitionsvertrag festgelegt sei und stellte klar, dass Haseloff 2026 mit 72 Jahren erneut als Spitzenkandidat antreten könnte, wie [Die Zeit](https://www.zeit.de/news/2025-05/12/vorzeitiger-haseloff-abschied-spd-pocht-auf-vertrag) berichtete.