KulturMittelsachsen

Freibergs Reporter berichten aus dem Schatten des Schreckens in Israel

Fotograf Eckardt Mildner und Markus Gille, Mitglied des Opernchors des Mittelsächsischen Theaters, befinden sich seit Ende Januar 2023 in Israel. Ihr Aufenthalt umfasst Besuche in Tel Aviv und in Freibergs Partnerstadt Ness Ziona. Dabei berichten sie über Orte, die seit Oktober 2023 im Fokus des Hamas-Terrors stehen, insbesondere über Kfar Aza und das Nova Festival. Während ihres Aufenthalts trafen sie sich mit Eltern von zwei Soldaten, die am 7. Oktober 2023 starben, einem tragischen Datum, das in die Geschichtsbücher eingegangen ist.

Am 7. Oktober 2023 kam es zu einem beispiellosen Angriff, bei dem Tausende Geschosse in wenigen Minuten explodierten und die Alarmstufe Rot ausgelöst wurde. Rinat, eine Einwohnerin von Ness Ziona, begleitete die Reporter in das Sperrgebiet nach Kfar Aza. Der Kibbutz zeigt bleibende Spuren des Terrors: verbrannte Matratzen und Einschusslöcher in den Wänden sind weit verbreitet. Viele der einst über 700 Bewohner sind bis heute nicht zurückgekehrt und das Gebiet ist von einer unheimlichen Stille geprägt.

Tragödie und Erinnerung

Die Eltern rekonstruieren die letzten Stunden ihrer Kinder, darunter Miki Michaeli, dessen Sohn Omri am 7. Oktober durch eine Granate starb. Omri war ein erfahrener Soldat, der versuchte, Zivilisten zu retten, bevor er sein Leben verlor. In Nahal Oz, einer Armeebasis, wurden Soldaten von der Hamas überrannt, wobei viele getötet oder als Geiseln verschleppt wurden. Sticker erinnern an die gefallenen Soldaten, die in der Region ihr Leben ließen. Die Nova-Festivalgelände zeigen Gedenkbäume für jeden ermordeten Besucher, die mit Bildern und persönlichen Geschichten versehen sind.

Auf dem Festivalgelände sind ausgebrannte Autos der damaligen Besucher zu sehen, während leere Stühle symbolisch für die Menschen stehen, die noch in Gaza gefangen sind. Letzte Nachrichten von Festivalbesuchern dokumentieren Angst und verzweifelte Hilferufe. Rinat, die die Reporter begleitete, betont am Ende des Treffens, dass „wir Menschen in einem Boot sitzen“. Die Reporter setzten ihren Weg in den Negev fort und gedachten der gefallenen Soldaten.

Ein massiver Angriff auf Kfar Aza fand am 7. Oktober 2023 statt, als etwa 250 Hamas- und andere palästinensische Militante den Kibbutz angriffen, der nur etwa 3 Kilometer von der Grenze zum Gazastreifen entfernt ist. Der Angriff forderte das Leben von mindestens 62 Bewohnern, darunter ein 15-Jähriger, und führte zur Entführung von 19 Personen. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) benötigten zwei Tage, um die vollständige Kontrolle über das Gebiet wiederzuerlangen.

Der Angriff begann um 6:42 Uhr mit dem Eindringen von Militanten, die sich über den Gaza-Israel-Grenzzaun Zugang verschafften. Innerhalb der ersten Stunde übernahmen sie die Kontrolle über den Kibbutz, wo sie begannen, Zivilisten zu töten und Häuser zu verbrennen. Die Sicherheitskräfte des Kibbutz, die aus nur 14 Personen bestanden, waren schnell überfordert. Die militärische Intervention traf erst um 8:33 Uhr ein, als bereits zahlreiche Menschen getötet worden waren. Letztendlich benötigte die IDF zweieinhalb Tage, um Kfar Aza vollständig zurückzuerlangen. Der Ort hat sich seitdem zu einem Symbol des Gedenkens entwickelt, auch wenn einige Besucher die Stille und den Respekt vor den Opfern als unzureichend empfinden.

Diese tragischen Ereignisse und deren Folgen bleiben in der Erinnerung, und die Berichte über Brutalität während des Massakers sind nach wie vor präsent, auch wenn einige extremere Behauptungen als falsch entlarvt wurden.