
Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat auf die steigenden Cyberbedrohungen reagiert und investiert verstärkt in die Cybersicherheit der Kommunen. Hintergrund ist ein schwerer Cyberangriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Jahr 2021, der zur teilweisen Lahmlegung der Verwaltung und zur Ausrufung des Katastrophenfalls führte. Dieser Vorfall dient als Weckruf für die Behörden, die in Zukunft besser auf derartige Angriffe vorbereitet sein wollen, wie Tag24 berichtete.
Im Rahmen dieser Bemühungen informiert das Digitalministerium über umfassende Präventionsmaßnahmen, die im Zuge der neu geschlossenen Kooperationsverträge mit dem IT-Dienstleister Dataport ergriffen werden. Dazu gehört unter anderem die Bereithaltung von 25 Laptops für eine schnelle Ersthilfe im Notfall sowie umfassende Beratungsleistungen. Die jährlichen Ausgaben des Landes für die Zusammenarbeit mit Dataport belaufen sich auf rund 800.000 Euro. Dies erweist sich als notwendig, da einzelne Kommunen oft nicht wirtschaftlich in der Lage sind, die hohen Kosten für Cybersicherheitsmaßnahmen zu tragen.
Incident Response Services für Kommunen
Zusätzlich zu den präventiven Maßnahmen bietet Dataport einen Incident Response Service an, der der Unterstützung öffentlicher Einrichtungen dient, die verdächtige Aktivitäten bemerken. Zu den Anzeichen eines möglichen Cyberangriffs gehören unter anderem langsame Webserver, Warnungen durch Virenschutzprogramme sowie ungewöhnliche Anmeldungen von Nutzer-Accounts. Das Incident Response Team von Dataport kann schnell Hilfe leisten, solange die betroffene Einrichtung mit dem Internet verbunden ist, wie Dataport ausführte.
Ein spezialisierter Dienstleister kann im Fall schwerwiegender Vorfälle innerhalb von 24 Stunden vor Ort sein und muss über deutschsprachige Mitarbeiter sowie die Qualifikation als APT-Response-Dienstleister des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verfügen. Der Service wird häufig in Anspruch genommen; etwa alle zwei Monate werden nennenswerte Bedrohungen gemeldet und der Nutzerkreis wurde um etwa 400 neue Einrichtungen erweitert.