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Sanierung von Groß St. Martin: Vorhalle muss warten!

Die beeindruckende romanische Kirche Groß St. Martin in Köln, ein Wahrzeichen der Stadt, steht vor einer umfassenden Sanierung. Das Kölner Erzbistum hat kürzlich in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass sowohl die Fassade als auch das Dach des Gotteshauses dringend instand gesetzt werden müssen. Diese Entscheidung kam überraschend, denn ursprünglich war der Bau einer neuen Vorhalle geplant, der nun auf Eis gelegt wurde. Laut Kölner Stadt-Anzeiger müssen die personellen und finanziellen Ressourcen in den kommenden Jahren auf die dringend erforderlichen Arbeiten konzentriert werden.

Die Kirche, die zwischen 1240 und 1250 erbaut wurde, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt, und der Wiederaufbau brachte zahlreiche Diskussionen über die Wiederherstellung der Vorhalle mit sich. Die aktuelle Situation ist jedoch alarmierend: Das Erzbistum spricht von „zwingend notwendigen konservatorischen Maßnahmen“ und einem „höheren Millionenbetrag“ für die Sanierung. Details zu den genauen Schäden oder den voraussichtlichen Kosten sind bisher nicht bekannt, was die Sorgen der Kölner Bürger und der Fördervereine nur verstärkt.

Die geplante Vorhalle bleibt ein Traum

Der Förderverein Romanische Kirchen Köln hatte sich intensiv für den Bau der Vorhalle eingesetzt, die als „Schwellenraum“ gedacht war, um den Besuchern einen angenehmen Zugang zur Kirche zu ermöglichen. Der Vereinsvorsitzende Helmut Loggen äußerte sein Bedauern über die Entscheidung des Erzbistums und betonte, dass die Vorhalle für die Gemeinde von großer Bedeutung sei. „Wir hätten gerne heute die Grundsteinlegung verkündet – ist aber nicht“, so Loggen. Die Baukosten für die Vorhalle waren auf 1,9 Millionen Euro geschätzt worden, wobei der Förderverein bereit war, 600.000 Euro zu übernehmen. Doch die Instandsetzung der Kirche hat nun Vorrang, und die Rücklagen für die Vorhalle müssen aufgelöst werden.

Die Entscheidung, die Vorhalle nicht zu bauen, wirft Fragen auf. Der Zugang zur Kirche erfolgt derzeit über einen beengten Seiteneingang, was für die Besucher unpraktisch ist. Die geplante Vorhalle hätte nicht nur als Windschleuse gedient, sondern auch einen Raum zum Verweilen geboten. Doch nun bleibt die Westfassade der Kirche ohne die geplante Ergänzung, was als „Fehlstelle“ bezeichnet wird. Dies ist besonders bedauerlich, da die Vorhalle ein historisches Element der Kirche darstellt, das im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgestaltet wurde.

Ein Blick in die Zukunft

Die Sanierung von Groß St. Martin ist nicht nur eine Frage des Erhalts eines historischen Bauwerks, sondern auch eine Herausforderung für die Stadt Köln. Die Kirche ist ein zentraler Bestandteil des Stadtbildes und zieht jährlich zahlreiche Touristen an. Die Unsicherheit über den Umfang der Schäden und die Dauer der Sanierungsarbeiten lässt die Zukunft der Kirche im Ungewissen. Wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtete, bleibt abzuwarten, wann die Arbeiten beginnen können und wie lange sie voraussichtlich dauern werden.

Die Situation rund um Groß St. Martin ist ein eindringlicher Appell an die Verantwortlichen, die notwendigen Mittel und Ressourcen bereitzustellen, um dieses bedeutende Kulturerbe zu bewahren. Der Förderverein plant, seine Förderpolitik zu überdenken und sich künftig nicht nur auf große Projekte zu konzentrieren, sondern auch die anderen romanischen Kirchen in Köln zu unterstützen. Die Hoffnung bleibt, dass die Sanierung bald beginnen kann und die Kirche in neuem Glanz erstrahlt.

NAG Redaktion

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