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In Leipzig steht die öffentliche Toilettensituation erneut im Fokus, nachdem Leserberichte über Vandalismus und mangelhafte Hygiene in den städtischen Anlagen aufschlugen. Während andere Städte, wie Dresden, über ein adäquates Angebot mit rund 30 Toilettenanlagen verfügen, beklagen sich die Dresdner zunehmend über die langen Wege zu den nächsten sanitären Einrichtungen am Elbufer. Ein Leser hat die unhaltbaren Zustände in Leipzig dokumentiert, wo Toiletten häufig vandalisiert sowie mit Graffiti beschmiert sind, wie [Tag24](https://www.tag24.de/leipzig/lokales/vandalismus-an-oeffentlichen-toiletten-leipzigs-stillen-oertchen-fehlt-es-an-respekt-3360259) berichtete.
Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) hatte vor drei Monaten ein neues Toilettenkonzept vorgestellt, um den Forderungen der Bürger nach besseren Sanitäranlagen nachzukommen. Dies umfasst unter anderem den Standort im Lene-Voigt-Park, wo seit Dezember 2023 ein Pilotprojekt mit zwei Trocken-Trenn-Toiletten läuft. Diese Anlagen verzeichnen bereits 4000 Nutzungen pro Monat und wenig Vandalismus, jedoch wiesen Fotos des Lesers auf dreckige Bedingungen hin, während eine andere Toilette sogar in Brand gesetzt wurde. Auf diese Vorfälle haben weder die Leipziger noch die Dresdner Verwaltungen reagiert. Lokalpolitiker Norbert Rogge kündigte einen Modellversuch für den Sommer 2026 an.
Erweiterung der Sanitäranlagen in Leipzig
Um den Bedarf an öffentlichen Toiletten zu decken, plant die Stadt Leipzig, zehn neue Sanitäranlagen an stark frequentierten Orten einzurichten. In diesem Zusammenhang kündigte Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal an, den Plan im Stadtrat zur Beschlussfassung vorzulegen. Das Ziel dieses Konzepts ist es, den Zugang zu öffentlichen Sanitäranlagen zu verbessern und somit die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu fördern, wie [MDR](https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/toiletten-stadt-park-hauptbahnhof-nachhaltig-100.html) berichtete.
Die neuen Anlagen werden barrierefrei und semi-stationär gestaltet und dafür investiert die Stadt insgesamt 588.000 Euro. Die Inbetriebnahme der neuen Sanitäranlagen ist bis spätestens 2026 an sechs Standorten, darunter Hauptbahnhof, Marktplatz und Clara-Zetkin-Park, vorgesehen. Besonderer Vorteil dieser Toiletten ist die einfache Handhabung und regelmäßige Kontrolle der Sauberkeit durch die Stadt, was eine schnellere Reaktion auf Vandalismus ermöglichen soll. Insgesamt plant die Stadt, 1,1 Millionen Euro in Anschaffung, Technik und neues Personal bei der Stadtreinigung zu investieren.