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Schattentheater-Pionier Rainer Reusch geht in den Ruhestand!

In Schwäbisch Gmünd geht eine Ära zu Ende: Rainer Reusch, der unermüdliche Pionier des Schattentheaters, zieht sich nach fast vier Jahrzehnten aus der aktiven Rolle zurück. Mit 85 Jahren wird er nun zum stillen Beobachter der Szene, doch seine Spuren sind unübersehbar. „Ich habe 35 Jahre meines Lebens tagtäglich und ehrenamtlich damit zugebracht, die auf der ganzen Welt verstreuten zeitgenössischen Schattentheater und deren Kunst bekannt zu machen“, sagt Reusch voller Stolz. Seine Reise begann 1988 mit dem ersten Internationalen Schattentheater-Festival, das er ins Leben rief, und führte zur Eröffnung des Museums „schattenreich“, das heute ein Schatzkästchen für Liebhaber dieser einzigartigen Kunstform ist, wie [Gmünder Tagespost](https://www.gmuender-tagespost.de/ostalb/schwabisch-gmuend/stadt-schwabisch-gmuend/rainer-reusch-ein-leben-fuer-das-schattentheater-vom-festival-bis-zum-museum-93402459.html?womort=Schw%C3%A4bisch%20Gm%C3%BCnd) berichtet.

Die Anfänge des Schattentheaters in Schwäbisch Gmünd waren alles andere als einfach. Reusch erinnert sich an die Skepsis, die ihm entgegengebracht wurde, als er versuchte, diese Kunstform im westlichen Kulturkreis zu etablieren. „Vielleicht, weil das Wort ‚Schatten‘ hier negativ besetzt ist“, erklärt er. Trotz der Herausforderungen setzte er sich unermüdlich dafür ein, dem Schattentheater den Platz zu verschaffen, den es verdient. 1989 gründete er das Internationale Schattentheaterzentrum, das als Plattform für Kommunikation und Forschung diente. „Damals kannten sich die Bühnen der Welt gar nicht“, so Reusch.

Ein Festival von internationalem Rang

Das Festival, das alle drei Jahre stattfindet, hat sich zu einem internationalen Highlight entwickelt. Iris Meinhardt, die neue Leiterin des Festivals, ist stolz auf die internationale Ausstrahlung und die Unterstützung der Stadt. „Schwäbisch Gmünd pflegt dieses Kleinod“, sagt sie und hebt hervor, dass das Publikum aus vielen Ländern kommt. Meinhardt, die auch ein freies Ensemble in der Landeshauptstadt mitgegründet hat, sieht das Schattentheater als eine sehr archaische Kunstform, die ihren Ursprung in China hat, wie [SWR Kultur](https://www.swr.de/swrkultur/buehne/iris-meinhardt-ueber-das-schattentheaterfestival-schwaebisch-gmuend-100.html) berichtet.

Reusch blickt auf seine Sternstunden zurück, darunter der Besuch von Karen Smith, der Präsidentin des Weltverbandes der Puppenspieler, beim letzten Festival. „Das war eine große Anerkennung für meine Arbeit“, sagt er. Die Erfolge blieben nicht unbemerkt: 2013 erhielt er die Bürgermedaille, 2015 wurde er Ehrenmitglied des Weltverbandes Unima und 2021 folgte das Bundesverdienstkreuz. Diese Auszeichnungen sind nicht nur persönliche Erfolge, sondern auch ein Zeichen für die Bedeutung des Schattentheaters in der Kultur.

Ein Erbe, das bleibt

Mit dem Rückzug von Rainer Reusch wird die Verantwortung nun an Anna Klamann und Iris Meinhardt übergeben, die das Festival und das Museum weiterführen werden. „Ich habe mich schriftlich von Oberbürgermeister Richard Arnold, Ralph Häcker und den Gemeinderäten verabschiedet“, sagt Reusch, der sicher ist, dass die Geschichte des Schattentheaters in Schwäbisch Gmünd weitergeht. „Fragen darf man mich natürlich immer noch“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Die Sammlung von Schattenfiguren aus aller Welt, die im Museum ausgestellt ist, ist ein weiterer Beweis für Reuschs Engagement. Diese Figuren sind nicht nur Kunstwerke, sondern auch Zeugen einer langen Tradition, die durch seine Arbeit lebendig gehalten wurde. „Der Durchbruch kommt mit Oberbürgermeister Richard Arnold“, erinnert sich Reusch an die entscheidenden Momente, die zur Realisierung des Museums führten.

Rainer Reusch hat mit seinem unermüdlichen Einsatz und seiner Leidenschaft für das Schattentheater nicht nur die Kultur in Schwäbisch Gmünd bereichert, sondern auch ein Erbe hinterlassen, das zukünftige Generationen inspirieren wird. Sein Leben für das Schattentheater wird in den Herzen der Menschen weiterleben, die seine Kunstform schätzen und lieben.

NAG Redaktion

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