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Schlepperkapitän Mihaylov sichert havarierten Öltanker vor Rügen!

Der Öltanker „Eventin“ havarierte vor der Küste der Insel Rügen und war mehrere Tage manövrierunfähig in der Ostsee. Am 10. Oktober fielen auf dem Tanker alle Systeme aus. In der Folge trieb das Schiff ohne Kontrolle, weshalb die Eignerfirma des Schleppers um Hilfe bat. Der Kapitän Nikolay Mihaylov der „VB Luca“, der seit 13 Jahren in dieser Funktion tätig ist und seit acht Monaten für die Deutsche Regas im LNG-Terminal Mukran arbeitet, war maßgeblich an der Sicherung des Tankers beteiligt. Bei teils drei Meter hohen Wellen und stürmischem Wetter gelang es Mihaylov, eine Verbindung zur „Eventin“ herzustellen.

In den ersten Tagen wurde der Tanker von bis zu drei anderen Schiffen gesichert. Das Havariekommando überwachte die Lage und bewegte den Tanker aufgrund einer Starkwind-Warnung weiter von der Küste weg. Der Tanker „Eventin“ blieb stets mit mindestens zwei Schleppern verbunden. Am 11. Oktober entschied das Havariekommando, den Tanker näher an die Küste zu schleppen, wodurch er bis zum Morgen des 12. Oktobers auf eine Position wenige Kilometer vor Sassnitz gebracht wurde.

Situation stabilisiert

Am 12. Januar wurde bekannt gegeben, dass das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung rund um den Tanker „Eventin“ formal beendet. Die Übergabe der Einsatzleitung an das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee erfolgte um 20:00 Uhr. In der Zwischenzeit war die Lage um den Tanker als stabilisiert beurteilt worden, und es bestand keine akute Gefahr mehr. Ärztliche Teams waren zwar an Bord geschickt worden, wobei jedoch keine akute medizinische Hilfe erforderlich war.

Der 274 Meter lange Tanker „Eventin“ transportierte 99.000 Tonnen Öl, jedoch wurde kein Ölaustritt festgestellt. Das Havariekommando hatte die Gesamteinsatzleitung auf Ersuchen der Verkehrszentrale Warnemünde übernommen. Es waren zahlreiche Einheiten an dem Einsatz beteiligt, darunter die Notschlepper „VB Bremen“, „VB Luca“, „VB Meteor“ und „VB Bremen Fighter“. Auch ein Bundespolizeihubschrauber und ein Bundespolizeischiff waren im Einsatz.

Die Hauptmaschine des Tankers läuft mittlerweile wieder, doch das Auslaufen des Schiffes wurde bislang von deutschen Behörden untersagt, da verschiedene technische und Zollprüfungen noch durchgeführt werden. Die Reederei hat zudem zwei Hochsee-Schlepper beauftragt, deren Ankunft für Montag angekündigt ist.