Mordprozess in Flensburg: Sohn gesteht heimtückischen Messerangriff auf Mutter
Ein schockierender Mordprozess hat am Landgericht Flensburg begonnen, der die Gemüter in der Region aufwühlt. Der 19-jährige Derin O. steht unter dem schweren Vorwurf, seine eigene Mutter auf heimtückische Weise getötet zu haben. Zu Beginn des Verfahrens gestand er, dass er die 39-Jährige Ende April in Husum (Kreis Nordfriesland) mit mehreren Messerstichen ermordet hat. Laut NDR war der Angeklagte erst wenige Wochen zuvor zu seiner Mutter gezogen, nachdem er sie fast ein Jahrzehnt lang nicht gesehen hatte.
Die Staatsanwaltschaft beschreibt die Tat als besonders grausam. Derin O. soll nach einem Streit, der ihn sehr aufgebracht hatte, mit einem Messer hinter dem Rücken seiner Mutter gestanden haben. In einem Moment der Wut stach er dreimal in den Nacken- und Halsbereich der ahnungslosen Frau. Dieses „heimtückische Vorgehen“, wie es die Anklage formuliert, lässt erahnen, dass hier tiefere familiäre Konflikte am Werk waren.
Ein verzweifelter Sohn und ein zerbrochenes Verhältnis
Der Angeklagte erklärte, dass er die Leiche seiner Mutter in einen Teppich gewickelt und im Kinderzimmer versteckt habe. Er hatte ihr zuvor gesagt, dass er nicht länger in Deutschland bleiben wolle, sondern zu seinem Vater und seinen Brüdern in den Irak zurückkehren wolle. Diese Aussage führte zu einem emotionalen Streit, in dem seine Mutter ihm vorwarf, dass sein Vater nicht sein leiblicher Vater sei und seine Brüder andere Väter hätten. Derin O. war sichtlich betroffen und schilderte, dass er den Kontakt zu seiner Mutter gesucht hatte, um Antworten auf die Fragen zu finden, die ihn seit ihrer Trennung quälten. „Sie hat unser Leben zerstört“, so der Angeklagte, was seine Entscheidung, das Messer zu nehmen, erklärt.
Flucht und Festnahme
Nach der grausamen Tat floh Derin O. nach Frankreich. Eine Woche lang suchten die Ermittler nach ihm, bis sie ihn schließlich am 7. Mai in Lyon festnehmen konnten. Am 3. Juni wurde er nach Deutschland ausgeliefert. Derin O. wurde in Deutschland geboren, lebte jedoch viele Jahre im Irak. Die Verhandlung vor der Jugendkammer wird bis Ende Januar andauern, was die Tragweite und die Komplexität dieses Falls verdeutlicht.
Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst im Dunkeln, und die Öffentlichkeit ist gespannt, welche weiteren Details im Laufe des Prozesses ans Licht kommen werden. Der Fall wirft viele Fragen auf, nicht nur über die familiären Beziehungen, sondern auch über die psychologischen Aspekte, die zu solch einer schrecklichen Tat führen können. Die Ermittlungen und die Verhandlungen werden mit Sicherheit noch viele aufwühlende Momente bereithalten, wie auch NDR berichtete.