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Gewerkschaft ver.di ruft zu Warnstreiks: Frauen fordern mehr Lohn!

Am 7. März 2025 setzten die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Schleswig-Holstein ihren Lauf fort. Die Gewerkschaft ver.di rief zu Arbeitsniederlegungen in Krankenhäusern, Kindertagesstätten und Rettungsdiensten auf. Besonders beachtet werden Berufe mit hohem Frauenanteil, was im Kontext des heutigen Equal Pay Days steht. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 8% sowie zusätzliche freie Tage. In Kiel und Lübeck sind geplante Demonstrationen vorgesehen.

Die wirtschaftliche Lage der Geburtshilfen in Schleswig-Holstein zeigt eine kritische Situation: Mehr als die Hälfte der Kliniken bewertet ihre Stabilität als „mangelhaft“ oder „schlecht“. Die Kliniken kämpfen damit, ihre Kosten zu decken, was unter anderem auf hohe Vorhaltekosten und steigende Personalkosten zurückzuführen ist. Für das Jahr 2025 erwarten viele Kliniken ein finanzielles Defizit in Millionenhöhe.

Gender-Pay-Gap und Equal Pay Day

Im Rahmen des Equal Pay Days belegt eine aktuelle Veröffentlichung des statistischen Bundesamtes, dass der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen in Schleswig-Holstein bei 11% liegt. Frauen verdienen pro Stunde durchschnittlich etwa 3 Euro brutto weniger als ihre männlichen Kollegen. Verantwortlich dafür sind unter anderem traditionelle Rollenverteilungen sowie die Betreuung von Kindern und Angehörigen. Im deutschlandweiten Vergleich liegt dieser Lohnunterschied sogar bei 16%.

Ein Bericht von rbb24 verdeutlicht die Tragweite des Equal Pay Days 2025, der zeigt, dass Frauen bis zum 7. März 66 Tage unbezahlt gearbeitet haben. Der Gender-Pay-Gap war 2024 mit 16% und 2023 sogar mit 18% bemessen. Es wird darauf hingewiesen, dass es für Frauen oft schwierig ist, offen über Berufs- und Gehaltsthemen zu sprechen. Eine Betroffene, die den Namen Franziska Lehmann führt, schildert ihre persönliche finanzielle Benachteiligung eingehend.

Die sozialen Berufe in Deutschland sind stark weiblich geprägt, wobei über 70% der Beschäftigten Frauen sind, was zu ungleicher Vergütung führt. So verdient eine Vorschullehrerin nur durchschnittlich 18 Euro pro Stunde, während ein Elektroingenieur 30 Euro erhält. Ein Vergleich der Einkommensgleichwertigkeit zeigt zudem, dass Arbeiten von ähnlichem Wert unterschiedlich entlohnt werden.

Frauen übernehmen außerdem 44% mehr unbezahlte Care-Arbeit als Männer, was sich auf ihre finanziellen Möglichkeiten auswirkt. Altersarmut, insbesondere bei Frauen, wird zunehmend zu einem drängenden Thema, da die Lohnlücke bei Familiengründung auf bis zu 28% ansteigt. Teilzeitbeschäftigungen sind häufig geringer vergütet, was sich negativ auf die finanzielle Situation von Frauen auswirkt.