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In Herzogtum Lauenburg hat Hasso Füsslein am 1. Januar 2025 das Amt des Vorsitzenden der AfD-Fraktion im Kreistag übernommen. Der 76-jährige Füsslein war erst im vergangenen Jahr in den Kreistag nachgerückt, nachdem der vorherige Fraktionsvorsitzende René Franke aufgrund eines Umzugs sein Mandat niedergelegt hatte. Kreistagsmitglied Marcus Worm von den Grünen beschreibt Füsslein als kollegial und wertkonservativ. In seiner ersten Kreistagssitzung bekannte Füsslein sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Füsslein ist jedoch umstritten: Er hat Freude am Gedankenaustausch mit der rechtsextremen Szene, was er nicht verheimlicht. Ein Foto zeigt ihn beim Sommerfest des rechtsextremen Antaios-Verlags im Juli 2024 in Schnellroda, Sachsen-Anhalt, an dem etwa 250 Personen, darunter Aktivisten und Vordenker der „Neuen Rechten“, teilnahmen. Der Antaios-Verlag wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Füsslein rechtfertigt seine Teilnahme an der Veranstaltung mit dem Wunsch, sich anhand von Originalquellen zu informieren. In der Vergangenheit wurde er mit verschiedenen Vorwürfen konfrontiert, darunter das Singen eines verbotenen Liedes sowie Versuche, ehemalige NPD-Mitglieder in die AfD zu integrieren. Sein Mandat gab er 2018 auf, nachdem Abwahlanträge gegen ihn und einen anderen Parteikollegen gestellt worden waren.
Aktuelle Entwicklungen und Beobachtungen
Trotz seiner Vergangenheit zeigt Füsslein heute keine rechtsextremen Gesten mehr öffentlich. Das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck beobachtet jedoch, dass AfD-Politiker durch ihr freundliches Auftreten eine Normalisierungsstrategie verfolgen. Dies führt zu einem selbstbewussteren Auftreten rechtsextremer Akteure im Herzogtum Lauenburg. Zudem wird eine Zunahme von rassistischen Angriffen und Aktionen gegen Personen festgestellt, die sich gegen rechte Ideologien engagieren. Die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus rät dazu, sich kontinuierlich gegen rechte Ideologien zu positionieren, wie [LN-Online](https://www.ln-online.de/lokales/herzogtum-lauenburg/herzogtum-lauenburg-die-afd-und-die-neue-rechte-TAAV3BWLNNBINKWNTJYFD36FBE.html) berichtete.
Die Verbindungen der AfD zu rechtsextremen Ideen sind nicht neu. Der [Spiegel](https://www.spiegel.de/international/germany/dangerous-liaisons-the-true-proximity-of-germany-s-afd-to-neo-nazis-a-e69c51d3-4b3c-49d2-8d54-d7b0a19c3f9a) hebt hervor, dass die Nähe der AfD zu Neo-Nazis eine zunehmend beunruhigende Realität darstellt und die politische Landschaft in Deutschland beeinflusst. Dies wirft Fragen zur zukünftigen Rolle der Partei und ihrer Mitglieder auf.