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In Groß Pampau, im Kreis Herzogtum Lauenburg, haben ehrenamtliche Archäologen ein bemerkenswertes Fossil entdeckt: ein nahezu vollständig erhaltenes Skelett eines Zahnwals, das eine Länge von etwa 3,50 Metern erreicht. Dieser Fund stellt einen bedeutenden archäologischen Erfolg dar, da das Skelett aus der Zeit stammt, als die Ur-Nordsee vor rund 11 Millionen Jahren existierte. Der Leiter des Grabungsteams, Wolfgang Höpfner, entdeckte dabei den Schädel mit Zähnen, das Schulterblatt und mehrere Wirbel auf einer Fläche von etwa sechs Quadratmetern.
Die Kiesgrube in Groß Pampau ist bereits als bedeutende Fundstätte für Großfossilien bekannt. So hatten die Wissenschaftler bereits vor fünf Jahren die Überreste mehrerer Hundert Platten aus dem Rückenpanzer einer Lederschildkröte gefunden, die ebenfalls vor 11 Millionen Jahren lebte. Angesichts des hervorragenden Erhaltungszustands des frisch entdeckten Skeletts gilt dieser Fund als besonders selten.
Fossilfunde in der Region
Wie die Lübecker Museen berichten, ist die Kies- und Tongrube von Groß Pampau aufgrund ihrer Vielfalt an Großfossilien wie Walen, Delfinen und Haien schon lange bekannt. Die Funde stammen aus einem Ökosystem, das vor über 11 Millionen Jahren existierte. Das Grabungsteam, bekannt als die „Walgräber“, arbeitet unter Hygieneregeln und nutzt die Fossilien, um das damalige Ökosystem und die Biodiversität genauer zu erforschen. Zu den weiteren bemerkenswerten Funden in der Region gehören Knochen von Fischen, Tintenfischen und Stachelhäutern.
Die Grabungen werden durch mehrere Stiftungen gefördert und die Funde werden nach ihrer Aufbereitung im Museum für Natur und Umwelt in Lübeck ausgestellt. Die Ur-Nordsee, wie sie vor 11 Millionen Jahren existierte, war deutlich wärmer und artenreicher als das heutige Gewässer.