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Winfried Stöcker, ein 77-jähriger Mediziner und Gründer der Medizintechnikfirma Euroimmun, hat vor der anstehenden Bundestagswahl eine bemerkenswerte Spende in Höhe von 1,5 Millionen Euro an die AfD getätigt. Diese Spende ist in der Großspender-Liste des Bundestages vermerkt, die alle Spenden über 35.000 Euro an Parteien auflistet. Stöcker, der in Groß Grönau im Herzogtum Lauenburg lebt, hat damit die größte Einzelspende in der Geschichte der AfD geleistet, wie NDR berichtet.
Bereits im Jahr 2019 hatte er die AfD mit 20.000 Euro unterstützt. Stöcker ist nicht nur für seine unternehmerische Tätigkeit bekannt, sondern geriet auch während der Corona-Pandemie in die Kritik. Im November 2021 bot er auf seinem Flughafengelände einen nicht zugelassenen Corona-Impfstoff an, was zu einer behördlichen Intervention führte. Die Aktion wurde als illegal eingestuft, und im Juni 2023 wurde Stöcker vom Amtsgericht Lübeck zu einer Geldstrafe von 250.000 Euro verurteilt. Gegen dieses Urteil legte er Berufung ein und räumte dabei ein, einen nicht zugelassenen Impfstoff verimpft zu haben, sieht sich jedoch im Recht.
Vertraute Verbindungen zur AfD
Stöcker hat seit Jahren Kontakte zur AfD gepflegt, wie RND berichtet. So sind seine Bücher im Büro des AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla zu finden. Im September 2024 führte er zudem Alice Weidel durch das Euroimmun-Werk, was Unmut im Unternehmen auslöste, da Euroimmun sich als weltoffen präsentiert. Obwohl Stöcker in der Vergangenheit kleinere Beträge an die Partei gespendet hat, waren diese nie höher als 20.000 Euro.
Euroimmun, dessen Werke auch in seiner Heimat Sachsen ansässig sind, ist ein wichtiger Akteur in der Medizintechnik. Die jüngste Spende könnte jedoch Spannungen sowohl innerhalb des Unternehmens als auch in der breiteren politischen Landschaft mit sich bringen.