
Am Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Lübeck erzielte Leon Sülflohn einen herausragenden Erfolg, indem er den ersten Platz sowie einen Sonderpreis in Physik gewann. Sein gewinnbringendes Projekt untersucht die Nutzung von Ionenantrieb aus der Raumfahrt für die zivile Luftfahrt. An dem Wettbewerb nahmen insgesamt 19 Teilnehmer aus Trittau teil, wobei das Gymnasium Trittau die größte Gruppe stellte. Durch seinen Sieg hat sich Leon für den Landeswettbewerb, der Ende März in Kiel stattfindet, qualifiziert.
Leonie Eichelbaum und Luisa Pötzsch erhielten einen Sonderpreis für ihre Forschung über umweltfreundliche Dämmstoffe aus Holzspänen, während Antonia Horn und Jule Westphal sich mit der Gewinnung natürlicher Farbstoffe aus Pflanzen beschäftigten und ebenfalls einen Sonderpreis für nachwachsende Rohstoffe erhielten. Sinan Suntic, Rafael Kretzel und Philipp Oertel erforschten Vogelarten und Futter mit einem kamerabestückten Vogelhäuschen und wurden mit einem Abo der Zeitschrift „natur“ ausgezeichnet.
Weitere Auszeichnungen und Projekte
In der Juniorsparte Technik belegten Max Nachtrab und Chris Beckmann den zweiten Platz mit einer Modelluntersuchung zur Feuerfestigkeit von Fassaden. Thore Selken und Markus Manthey erforschten Möglichkeiten zur Handyaufladung mit Peltier-Elementen. Max Nickau konzipierte ein Boot zur Gewässerreinigung, während Finnjas Bär und Bogomir Böttcher Pflanzenwachstum unter verschiedenen Beleuchtungen untersuchten. Für die talentfördernden Maßnahmen wurde das Gymnasium Trittau zudem mit einem Schulpreis und einem Lehrerpreis ausgezeichnet.
Das Schülerforschungszentrum am Gymnasium Trittau, das auch anderen Schülern im südlichen Kreis Stormarn und Herzogtum Lauenburg offensteht, unterstützt die Projektentwicklung in Einzel- oder Minigruppen an vier Nachmittagen in der Woche. Diese Initiative wird von der Joachim-Herz-Stiftung gefördert.
Parallel zu den Ergebnissen aus Trittau haben Forschende des MIT ein experimentelles Flugzeug mit Ionentriebwerk entwickelt, das erstmals erfolgreich zum Fliegen gebracht wurde. Das innovative Flugzeug, ausgestattet mit Flügeln, jedoch ohne herkömmliche Propeller oder erkennbares Triebwerk, setzt auf die Nutzung von Ionentriebwerken, die ursprünglich nur in der Raumfahrt Anwendung fanden. Diese Technologie erzeugt Schub durch den Rückstoß ionisierter Partikel und ermöglicht emissionsfreies, extrem leises Fliegen.
Das Flugzeug wiegt 2,5 kg, hat eine Spannweite von 5 Metern und benötigt zur Stromversorgung lediglich 600 Watt. Während der Testflüge erreichte es Geschwindigkeiten von bis zu 4,8 Metern pro Sekunde und fliegt stabil über Distanzen von 40 bis 45 Metern. Angesichts der praktischen Überlegungen wählten die Forscher die Dimensionen einer Drohne, da größere Prototypen mit höheren Kosten und organisatorischen Herausforderungen verbunden wären. Die Hoffnung besteht, dass Ionenantriebe auch für militärische Anwendungen und größere Fluggeräte, insbesondere Drohnen, von Interesse sind.