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Zweitwohnungen in Ostholstein: Gefahr für die Einheimischen?

Kellenhusen/Scharbeutz. In den Küstenorten Ostholsteins brodelt es! Sticker mit der Aufschrift „Kein Wohnraum mehr – dank Deines Zweitwohnsitzes“ kleben auf Autos, während ein Hamburger in Eutin mit einem Zettel konfrontiert wird, der ihn auffordert, die Stadt zu verlassen. Diese Einzelfälle sind zwar bedauerlich, spiegeln aber ein drängendes Problem wider: Der Wohnraum für die Einheimischen schwindet, während die Zweitwohnungen sprießen!

In Scharbeutz, einem beliebten Ferienort, sind die Zahlen alarmierend. Bürgermeisterin Bettina Schäfer berichtet, dass etwa 40 Prozent der Wohnungen in der Gemeinde Zweitwohnungen sind – das sind rund 5000! Trotz aller Bemühungen, die Bebauungspläne zu regulieren, bleibt die Definition von Zweitwohnungen ein ungelöstes Rätsel. „Hier ist der Bundesgesetzgeber gefordert“, so Schäfer. Die Gemeinde kann nur bedingt Einfluss auf den Kauf oder die Miete von Zweitwohnungen nehmen, was die Situation weiter kompliziert.

Zweitwohnungen bringen wichtige Steuereinnahmen

Doch die Zweitwohnungen sind nicht nur ein Fluch! Sie bringen den Gemeinden auch dringend benötigte Steuereinnahmen. In Scharbeutz flossen zuletzt fünf Millionen Euro aus der Zweitwohnungssteuer in die Kassen, während Timmendorfer Strand mit 3,2 Millionen Euro und Kellenhusen mit 1,1 Millionen Euro nachzogen. Diese Einnahmen sind für die Kommunen von entscheidender Bedeutung, um die Infrastruktur aufrechtzuerhalten und die Herausforderungen der hohen Zweitwohnungszahlen zu bewältigen.

In Kellenhusen sieht Bürgermeister Stefan Schwardt die Gefahr, dass die Orte im Winter zu Geisterstädten werden könnten, da 40 Prozent der Wohnungen als Zweitwohnungen genutzt werden. „Wenn die Wohnungen nicht ganzjährig belegt sind, gerät das Ortsgemeinschaftsbild ins Wanken“, warnt er. Die Herausforderung bleibt: Wie kann man den Wohnraum für die Einheimischen sichern, ohne die finanziellen Vorteile der Zweitwohnungen zu verlieren?

NAG Redaktion

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