Deutschland

StaRUG im Fokus: Rettung oder Risiko für Aktionäre?

Das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG), das 2021 eingeführt wurde, bietet Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten die Möglichkeit zur Restrukturierung ohne das negative Image eines Insolvenzverfahrens. Laut [it-boltwise.de](https://www.it-boltwise.de/starug-chancen-und-herausforderungen-fuer-unternehmen-in-der-krise.html) können Unternehmen Neuverhandlungen mit Gläubigern führen, bevor ihre Situation unrettbar wird. In den letzten Jahren haben Unternehmen wie Varta, Leoni und Mynaric das StaRUG genutzt, um sich in Krisenzeiten zu sanieren.

Die öffentliche Wahrnehmung des StaRUG zeigt sich jedoch gespalten. Fachleute loben dasgesetz als Sanierungsoption, während Kritiker befürchten, dass es Kleinaktionäre benachteiligt. Insbesondere der Fall von Varta, wo Aktionäre Verluste erlitten haben, hat die kritische Betrachtung des Gesetzes verstärkt. Die Anzahl der StaRUG-Fälle ist von 22 im Jahr 2021 auf 84 im Jahr 2024 gestiegen, wobei das Amtsgericht Frankfurt am Main 2024 mit 12 Verfahren die meisten davon bearbeitet hat.

Kritik und Wahrnehmung

Die Kritik am StaRUG nimmt zu, da es als zu teuer und kompliziert sowie einseitig zugunsten großer Investoren angesehen wird. Besonders besorgniserregend ist für Kritiker die häufige Praxis von Kapitalschnitten, die dazu führt, dass alte Aktien wertlos werden und neue Investoren einsteigen. Kleinaktionäre verlieren in diesen Prozessen oft ihren Einsatz, während Großinvestoren profitieren.

Die Nutzung des StaRUG hat sich nicht nur auf große Konzerne beschränkt, sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen sowie Start-ups erfassen. Beispielsweise zeigt der Fall Mynaric, dass auch Tech-Start-ups von den Möglichkeiten des StaRUG profitieren können. Trotz der anfänglichen rechtlichen Komplexität und hohen Kosten werden die Verfahren mittlerweile als effizienter und kostengünstiger angesehen, was die Anwendung des Gesetzes in Zukunft fördern könnte.