
Am Donnerstag, den 12. März 2025, fand in Lüneburg ein umfassender Warnstreik statt, der von der Gewerkschaft Verdi organisiert wurde. Dieser Streik zielt darauf ab, den Druck vor der dritten Tarifrunde im Öffentlichen Dienst zu erhöhen, die für Freitag angesetzt ist. Die betroffenen Einrichtungen umfassen unter anderem Kitas, das Städtische Klinikum Lüneburg sowie die Abwasser- und Grün- und Lüneburger Service GmbH (AGL). Notfälle werden in dieser Zeit betreut, allerdings müssen Operationstermine möglicherweise verschoben werden.
Der Warnstreik hat auch Auswirkungen auf die Lüneburger Kläranlage und die Notrufbereitschaft, die weiterhin besetzt bleiben. Ebenfalls betroffen von den Arbeitsniederlegungen sind gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter in verschiedenen Lüneburger Ämtern sowie in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg und den Krankenhäusern in Buchholz und Winsen/Luhe.
Eltern von Kita-Kindern müssen in vielen Fällen ihre Betreuung selbst organisieren, da die Kitas geschlossen bleiben. Darüber hinaus werden die Eltern von Schulkindern im Amt Neuhaus aufgefordert, ihre Kinder selbst zur Schule zu bringen, da mit Ausfällen im Schul- und Linienbusverkehr zu rechnen ist. Auch die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim (VLP) ist von den Warnstreiks betroffen. Die ersten beiden Verhandlungsrunden im Öffentlichen Dienst waren bislang ohne Ergebnis geblieben, da die Arbeitgeber kein Angebot unterbreitet haben.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich für die Beschäftigten. Für Auszubildende, Studenten und Praktikanten wird eine Erhöhung um 200 Euro gefordert. Zudem sollen Azubis nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung unbefristet übernommen werden. Verdi strebt eine Laufzeit des neuen Tarifvertrags von 12 Monaten an, während die Arbeitgeber eine Länge von 3 Jahren favorisieren. In diesem Kontext äußerte die Gewerkschaftssekretärin Karin Wagner ihr Unverständnis über die bisher fehlenden Angebote der Arbeitgeber.
In einer vorhergehenden Tarifrunde am 17. und 18. Februar 2025 gab es für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes kein Angebot, was den Vorwurf von Verdi verstärkt, dass die Situation der Mitarbeiter im öffentlichen Nahverkehr problematisch sei. Am Freitag, dem 21. Februar, wurden deutschlandweit Warnstreiks in sechs Bundesländern durchgeführt, unter anderem in Niedersachsen, wie [Verdi](https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++4d58a31e-eea4-11ef-9d12-854c17a86c53) berichtete.