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In mehreren deutschen Städten fanden am 30. Januar 2025 massenhafte Proteste gegen die jüngste Abstimmung von CDU und CSU in Zusammenarbeit mit der AfD statt. In Nürnberg versammelten sich laut Polizeischätzungen bis zu 2.100 Menschen in der Altstadt. Auch in Bamberg, Bayreuth und Aschaffenburg gab es kleinere Kundgebungen mit 400, 250 und 150 Teilnehmern. Alle Veranstaltungen verliefen friedlich und ohne Zwischenfälle.
In München demonstrierten mindestens 7.000 Menschen vor der CSU-Zentrale unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“. In Freiburg waren es sogar mehr als 10.000 Menschen, wobei die Polizei die Zahl auf etwa 15.000 bezifferte. Dort wurde unter dem Motto „Brandmauer verteidigen“ protestiert. In Hannover versammelten sich rund 7.000 Teilnehmer, in Leipzig mehrere Tausend. Die Atmosphäre bei diesen Veranstaltungen war durchgehend friedlich, auch wenn die CDU vorsorglich Mitarbeiter früher nach Hause schickte.
Forderung nach Klärung und Kritik an den Unionsführern
Das Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ hatte zu den Kundgebungen aufgerufen, um die Aussage zu untermauern, keine Zusammenarbeit mit der AfD zu tolerieren. Währenddessen äußerte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder Zustimmung zum Abstimmungsergebnis und forderte einen Richtungswechsel innerhalb der Union. Angela Merkel ließ scharfe Kritik an Unionskanzlerkandidat Merz verlauten.
Am Mittwoch gab es bereits Proteste vor dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, wo am Donnerstag nochmals 6.000 Menschen gegen das Vorgehen der Union auf die Straße gingen. In insgesamt acht Städten, darunter auch Leipzig, Münster, Düsseldorf, Mainz, sowie anderen Orten in Nordrhein-Westfalen, gingen Zehntausende gegen die Partnerschaft von Unionsparteien und AfD auf die Straße. Die Protestwelle verdeutlicht die besorgniserregende Akzeptanz von rechtsextremem Gedankengut innerhalb der Unionsparteien, wobei viele Parteien die „Brandmauer“ zur AfD in Frage stellen.
Der Vielfältigkeit der Proteste Rechnung tragend, fanden auch in Städten wie Dresden etwa 1.000 Menschen Gehör, die gegen die CDU-Pläne demonstrierten. Hier war der Aufruf deutlich: keine Zusammenarbeit mit der AfD und ein Verbot derselben wird gefordert.
Zusammengefasst zeigen die Demonstrationen in Bayern, Berlin und anderen Städten, dass die Bürger besorgt sind über den politischen Kurs der Union und die Integration rechtsextremer Ideologien in die parlamentarischen Prozesse.
Informationen zu den Protesten finden sich auf BR.de und Tagesschau.de.