
Während des Regionalliga-Spiels zwischen Carl Zeiss Jena und Erfurt kam es zu schweren Ausschreitungen, die sowohl Fans als auch Einsatzkräfte betroffen haben. Die Stadt Jena hat daraufhin die Genehmigung für Profifußball im neu eröffneten Ernst-Abbe-Sportfeld verweigert. Der Stadionneubau, der 2024 mit einem Kostenaufwand von 58 Millionen Euro fertiggestellt wurde und 15.000 Zuschauer fasst, hat für den Viertligisten Carl Zeiss Jena bislang überwiegend Probleme verursacht.
Die jüngsten Vorfälle anlässlich des Spiels gegen Halleschen FC waren nicht die ersten eskalierenden Ereignisse. Bereits in dieser Saison häuften sich die Ausschreitungen, unter anderem bei Begegnungen gegen Rot-Weiß Erfurt und Chemie Leipzig. Stadtsicherheitsdezernent Benjamin Koppe äußerte Bedenken hinsichtlich der Eignung des Sicherheitskonzepts, besonders bei Risikospielen. Die Stadt Jena sieht sich zu klaren Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit aufgefordert, um weitere Vorfälle zu verhindern. Insgesamt wurde die Gelegenheit zur Teilnahme am Profifußball in dieser Saison für Jena als unrealistisch eingestuft, da der Verein keine Chance auf einen Aufstieg aus der Regionalliga hat.
Ausschreitungen bei Spiel gegen Chemie Leipzig
Ein weiteres chaotisches Spiel fand zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und der BSG Chemie Leipzig statt, bei dem Jena mit 5:0 siegte. Das Spiel zog 7.224 Zuschauer an, darunter 1.084 Anhänger der Gäste. Während dieser Partie kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen, an denen insgesamt 79 Personen, darunter 64 Zuschauer, 10 Einsatzkräfte und 5 Ordner, verletzt wurden. Die Ultragruppen beider Vereine sind seit Jahren verfeindet, was möglicherweise zur Eskalation der Situation beitrug.
Vor dem Spiel zogen etwa 350 Heimfans unangemeldet durch die Stadt und zündeten Pyrotechnik. Die Polizei hatte den Marsch mit körperlicher Gewalt, einschließlich dem Einsatz von Schlagstöcken und Reizgas, gestoppt. Im Verlauf des Spiels zündeten Fans erneut Pyrotechnik und nach dem Schlusspfiff kam es zu einem gewaltsamen Aufeinandertreffen der beiden Fanlager, als Leipzig-Fans Feuerwerkskörper in Richtung der Jena-Anhänger warfen. Beide Gruppen öffneten gewaltsam zwei Puffertore, was die Videosituation noch weiter anheizte.