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Finanzielle Rettung für Universitätsklinikum Jena: Darlehen sorgt für Stabilität

Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) steht vor finanziellen Herausforderungen und erhält zur Stabilisierung ein Darlehen des Landes Thüringen. Im Jahr 2025 sind zunächst 48,2 Millionen Euro aus diesem Darlehen vorgesehen, das ein Gesamtvolumen von 122,3 Millionen Euro umfasst und auf drei Jahre angelegt ist. Die Regierungskoalition aus CDU, BSW und SPD hat einen Kompromiss mit der Linken für den Landeshaushalt 2025 erzielt, der Anfang April 2025 vom Landtag beschlossen werden soll, wie n-tv.de berichtete.

In den Folgejahren 2026 und 2027 kann das Klinikum Tranchen von bis zu 38,2 Millionen Euro und 35,9 Millionen Euro abrufen. Davon sind jeweils 10 Millionen Euro zur Sicherung der Liquidität gedacht, die ausschließlich im Bedarfsfall ausgezahlt werden. Die verbleibenden Mittel sind für Investitionen und die Kostendeckung von Bauprojekten eingeplant.

Aktuelle Finanzlage und Herausforderungen

Das Klinikum leidet unter finanziellen Problemen, die durch die bundesweite Klinikkrise verstärkt werden. Anzeichen von Unterfinanzierung und steigenden Kosten aufgrund von Tarifsteigerungen, Energiekosten sowie unzureichender finanzieller Kompensation von den Kassen für die Notfallversorgung sind evident, wie diethueringer.de berichtet. Dies hat zur Folge, dass das Krankenhaus die Grenzen seiner wirtschaftlichen Leistungsressourcen erreicht hat.

Der Haushaltsentwurf für 2025 sieht jedoch keine zusätzlichen Mittel für das UKJ vor, und es bleibt unklar, wie viel finanzielle Unterstützung das Klinikum in den kommenden zwölf Monaten vom Freistaat Thüringen erhalten wird. Vor dem Regierungswechsel lag die Zuständigkeit für das UKJ beim Thüringer Wirtschaftsministerium, nun ist das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur verantwortlich. Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) erwartet, dass der neue Landeshaushalt vor März nicht verabschiedet wird.

Historisch hat das Uniklinikum Jena, der größte Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in Thüringen mit rund 7.000 Beschäftigten, jährlich über 45.800 stationäre Patienten betreut und führt etwa 517.000 ambulante Behandlungen durch. Angesichts der anhaltenden finanziellen Unsicherheiten bleibt die Zukunft des Klinikums ein zentrales Thema in der thüringischen Gesundheitspolitik.