
Am 24. Februar 2025 fand in Emleben ein Bürgerentscheid über den Bau von Windkraftanlagen statt, bei dem sich die Mehrheit der Einwohner gegen die geplanten Projekte aussprach. Diese Entscheidung wurde von Thomas Habermann, einem Anwohner, und Jens Schramm, einem weiteren Gegener, kritisch begleitet. Habermann äußerte zum Beispiel Bedenken hinsichtlich der Stromspeicherung der Windräder und lobte das Ratsreferendum zur Einbeziehung der Bürger. Schramm wiederum machte auf ungelöste Recycling-Fragen aufmerksam und forderte einen Dialog, der alle Meinungen berücksichtigt. Einige Befürworter der Windkraftanlagen wählten es, anonym zu bleiben, sahen die Notwendigkeit für erneuerbare Energien, insbesondere in Bezug auf zukünftige Stromversorgung, betonten jedoch auch die Ängste bezüglich einer möglichen Abwertung der Grundstückspreise, die viele Bürger beeinflussten.
Ein anonymer Gegner meinte, dass er für Windräder gestimmt hätte, wenn die Einnahmen aus dem Projekt an die Einwohner verteilt worden wären. Diese Bedenken und der Widerstand gegen die Windkraftanlagen scheinen stark verwurzelt zu sein und verdeutlichen die emotionalen sowie wirtschaftlichen Überlegungen der Bevölkerung in Emleben.
Reaktionen auf das Ergebnis
Bürgermeister Robert Buchner von den Freien Wählern zeigte sich enttäuscht über das Ergebnis des Bürgerentscheids und betonte, dass die Zustimmung der Gemeinde beim bevorstehenden Genehmigungsverfahren bindend sei. Die Initiative „Gegenwind Altötting“, die das Bürgerbegehren initiiert hatte, äußerte sich hingegen erfreut über das Resultat. Rainer Harböck, Sprecher der Initiative, sah darin ein Zeichen für das Engagement der Menschen für Wald, Umwelt und Heimat. Die Bayerischen Staatsforsten respektieren das Ergebnis und auch der Projektentwickler Qair Deutschland plant, das Windenergie-Projekt im Burghauser und Altöttinger Forst weiterhin zu verfolgen.
Katharina Schulze, die Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, interpretierte das Ergebnis als Konsequenz aus der jahrelangen Anti-Windkraft-Politik von CSU und Freien Wählern und warnte vor einem „Standortrisiko für Bayerns Wirtschaft“. SPD-Fraktionschef Florian von Brunn forderte eine Regierungserklärung zur Energieversorgung und kritisierte Wirtschaftsminister Aiwanger für mangelnde Fortschritte bei der Energiewende. Der geplante Windpark betrifft ursprünglich mehrere Gemeinden, und in den Gemeinderäten von Emmerting und Kastl herrschte ebenfalls Ablehnung gegenüber dem Projekt. Der Landkreis Altötting überlässt die entscheidende Stimme den einzelnen Gemeinden, im Gegensatz zum übergeordneten Verfahren im Landkreis Ebersberg, der einen landkreisweiten Bürgerentscheid durchführte.